Insekten als lebende Müllabfuhr für Junk-Food

Foto: Alfredte/Wiki (CC-BY-SA-3.0)

In New York City, der Stadt, die niemals schläft, achtet man auf vieles, aber sicher nicht auf Insekten unter seinen Füßen. Das bedeutet aber nicht, dass die deshalb nicht hart arbeiten. Und genau das wollten Forscher der North Carolina State University um Dr. Elsa Youngsteadt untersuchen. In ihre Studie wollten sie herausfinden, wo und wie viel Junk-Food von Insekten und Tausendfüßlern regelmäßig entsorgt wird.

 

Dazu legten die Forscher sorgfältig abgemessene Mengen an Junk-Food - Kartoffelchips, Kekse und Würstchen – auf Mittelstreifen und in Stadtparks aus. Sie platzierten jeweils einen Teil der Lebensmittel in einem Käfig, so dass nur Arthropoden die Nahrung erreichen konnten; den zweiten Teil legten sie im Freien aus, wo auch andere Tiere davon fressen konnten. Nach 24 Stunden überprüften die Wissenschaftler, wie viel der Essensreste noch übrig waren. Eine Hypothese war, dass in Gebieten mit mehr Biodiversität, Insekten mehr Müll konsumieren würden.

 

Foto: Elsa Youngsteadt/NC State

"Wir stellten fest, dass die Arthropoden allein auf den Mittelstreifen von Broadway und West Street Essensreste in einem Umfang von jährlich etwa 60.000 Hotdogs vertilgen - eine Arbeitspause im Winter eingerechnet ", sagt Dr. Elsa Youngsteadt, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der NC State und führende Autorin der Studie, die im Fachblatt "Global Change Biology" veröffentlicht wurde.

 

Die größere Überraschung aber war, dass die Krabbeltiere in den Mittelstreifen zwei bis drei Mal mehr Junk-Food aßen, als die in den Parks - auch wenn die biologische Vielfalt geringer war. "Wir denken, dass hierfür vor allem die Pflasterameisen (Tetramorium Arten) verantwortlich sind, bekannt als besonders effiziente Häcksler im städtischen Umfeld", sagt Youngsteadt.

 

Auch zeigte der Vergleich der Nahrungsaufnahme innerhalb und außerhalb der Proben-Käfige, dass Ratten und Tauben mit den Ameisen um den Abfall konkurrieren. Die Ameisen reinigen also nicht nur unsere Städte, sondern helfen auch dabei, die Population von Ratten und anderen Schädlingen zu begrenzen.

 

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