Insektengift in genetisch veränderten Pflanzen kann doch auch menschliche Zellen schädigen! Das entdeckten aktuelle Untersuchungen von französischen Wissenschaftlern der Universität Caen. Ex-Greenpeace-Experte Christoph Then von Testbiotech sagt über die neuen Erkenntnisse: „In ihren Experimenten löste ein Bt-Toxin, das unter anderem in gentechnisch verändertem Mais MON810 produziert wird, deutliche Schäden aus.“ Die Effekte traten nur bei relativ hohen Konzentrationen auf, trotzdem, so Then, seien sie bedenklich. Then weiter: „Dies widerlegt Behauptungen von Monsanto und anderen Firmen, die gentechnisch veränderten Mais herstellen, wonach das Bt-Gift ausschließlich bei bestimmten Insekten, nicht aber bei Säugetieren und Menschen wirksam sei. Die Untersuchung der Wirkungen von Bt-Giften auf menschliche Zellen werden bislang weder in der EU noch sonst irgendwo auf der Welt für die Risikoprüfung verlangt.“
Die französischen Wissenschaftler testeten auch das Pflanzenschutzmittel, das unter dem Markennahmen Roundup verkauft wird. Landwirte spritzen es unter anderem beim Anbau von gentechnisch veränderten Sojabohnen, die gegen dieses Herbizid resistent sind, in großen Mengen. Deshalb sind in den Produkten immer auch Rückstände nachweisbar.
Jetzt steht fest: Bereits in äußerst niedrigen Konzentrationen schädigt Roundup (das als Wirkstoff Glyphosat enthält) menschliche Zellen. Damit bestätigen die Wissenschaftler aus Caen Ergebnisse anderer Untersuchungen, „nach denen die bisherige Risikobewertung des Herbizids nicht ausreichend sind, um gesundheitliche Risiken auszuschließen“, so Christoph Then.
„Diese Ergebnisse haben uns sehr überrascht. Bisher hat man eine Wirkung der Bt-Toxine auf menschliche Zellen grundsätzlich ausgeschlossen. Jetzt muss genauer untersucht werden, was die genauen Ursachen für die beobachteten Schäden sind und ob es Wechselwirkungen mit anderen Giftstoffen in der Nahrungskette gibt“, sagt Gilles-Eric Seralini von der Universität in Caen, der die Untersuchungen geleitet hat. „Diese Untersuchungen zeigen, dass die Risiken von Bt-Toxinen und auch von Roundup unterschätzt wurden.“
Then beschreibt den Hintergrund so: „Bt-Toxine kommen natürlicherweise nur Bodenbakterien vor. Durch den Einbau in die Pflanzen werden die Bt-Gifte in ihrer Struktur verändert, dadurch kann sich auch ihr Wirkungsspektrum wandeln. Viele gentechnisch veränderte Pflanzen produzieren mehrere Bt-Toxine auf einmal. Zum Beispiel bildet der SmartStax-Mais sechs verschiedene Bt-Toxine aus, wodurch sich die Gesamtkonzentration des Insektengiftes erheblich erhöht.“
Lesen Sie auch:
Giftige Liebesgrüße: Rosen mit Pestiziden verseucht
Sarah Baker Foto: LLL/flickr CC
Wissenschaftler am Lawrence Livermore Forschungslabor haben nicht nur den Schlüssel gefunden, mit...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Pexels
Superbowl: In der Nacht des Football-Endspiels der besten Teams verzehren die Zuschauer – im...
Foto: Pixabay CC/PublicDomain/Arek Socha
Neue, Idee für die Energiewende: Wissenschaftler der City University Hongkong entwickelten einen...
Foto: Pressenza (CC BY 4.0)
Die Organisationen IALANA, IPPNW und ICAN weisen anlässlich des Tages der Menschenrechte auf den...
Foto: ZDF / Martin Kaeswurm
Der amerikanische Finanzinvestor Blackrock verwaltet im Auftrag seiner Kunden über sechs Billionen...
Screenshot: gunther-moll.de
Eine lebenswerte Zukunft im Einklang mit der Natur ist auf diesem Planeten möglich, wenn wir uns...