NASA-Center: Fußgänger erzeugen Strom

Stromkacheln für NASA-Center Foto: Branden Camp, gatech.edu

Die US-Raufahrtbehörde NASA ist eine Zukunftswerkstatt: Immer wieder experimentieren dort die Wissenschaftler mit Zukunftsideen. So etwa erzeugen künftig die Besucher des Kennedy-Raumfahrzentrums in Cape Canaveral den Strom für die Beleuchtung des Wegs, auf dem sie gehen, durch ihr Gewicht beim Gehen selbst.

Der Weg besteht aus tausenden Kacheln, die mehrere Funktionen haben, berichtet jetzt die Agentur Pressetext über die Erprobung des Stromwegs. Sie enthalten so genannte Piezo-Elemente, die Strom erzeugen, wenn sie durch das Gewicht der Besucher zusammengepresst werden. Weiterer Strom entsteht durch integrierte Solarzellen.

 

Überflüssiger strom speichert eine Batterie

 

Wenn die Energie nicht direkt benötigt wird, um die in den Kacheln befindlichen Leuchtdioden zu aktivieren, wird er in einer Lithium-Ionen-Batterie gespeichert, sodass auch nachts genügend Strom für die Dioden vorhanden ist, betonen die Wissenschaftler zu ihrer Forschung.

Der Fußweg hat eine Gesamtfläche von gut 3.700 Quadratmetern. Realisiert wird das weltweit einmalige System von Ilan Stern vom Georgia Institute of Technology (Gatech) in Atlanta. Die Kosten liegen bei zwei Millionen Dollar (rd. 1,7 Mio €). Die neuartige Technik könnte in Zukunft in zahlreichen Städten eingesetzt werden, um Straßen und Wege zu erleuchten, ohne dass Kraftwerke den benötigten Strom erzeugen, sodass die Umwelt entlastet wird.

 

Foto: Branden Camp/Georgia University

Die Kacheloberfläche besteht, berichtet die Presseagentur, aus extrem dünnem hochfesten Beton. In diese Oberfläche sind jeweils sechs kleine Solarzellen integriert, die elektronische Schaltung, das Piezoelement, die Batterie sowie je ein WLAN- und ein Bluetooth-Sender. Besucher, die entsprechende Empfänger haben, etwa in ihren Smartphones, werden über die Raumfahrtaktivitäten der US-Weltraumbehörde NASA> sowie über die Piezo-Technik informiert.

 

Vision: So könnte künftig Strom erzeugt werden

 

Auf stark frequentierten Plätzen könnten die Kacheln durchaus nennenswerte Mengen an Strom erzeugen, sagt Stern. Er würde für die Beleuchtung der Straße und von Verkehrszeichen genutzt. "Die Piezoelemente halten sehr lange", ergänzt Stern. Die übrigen Bauteile könnten jedoch leicht ausgetauscht werden, wenn sie defekt seien oder durch modernere Systeme ersetzt werden müssten. Die Kacheln wurden im Gatech-Labor von Alper Erturk, Professor für Maschinenbau, gemeinsam mit Stern entwickelt.

"Wir müssen unsere Stromnetze flexibler nutzen", fordert Stern. "Unser Ziel ist es, weitere Geräte zu entwickeln, die sich selbst mit Energie versorgen." Das könne Abfälle reduzieren, etwa Aschen aus Kohlekraftwerken oder Atommüll aus Kernkraftwerken. "Wir wollen dazu die mechanische Energie nutzen, die beim Gehen und Autofahren derzeit verlorengeht", so Stern.


red

 

 

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