Sport macht schlau- dank Serotonin

Sport macht nicht nur glücklich, sondern auch schlau. Zumindest bei Mäusen. Das ist an sich keine neue Erkenntnis- aber warum ist das eigentlich so?

 

Dem Mechanismus hinter dem Phänomen kamen jetzt Forscher des Max-Delbrück-Centrums (MDC) in Berlin-Buch auf die Spur. Eine wesentliche Rolle spielt dabei ein Hormon namens Serotonin.

 

Die Wissenschaftler untersuchten „normale“ und genveränderte Mäuse, die kein Serotonin bilden konnten. Ihr Ergebnis: In der „normalen“ Gruppe schütteten die „sportlichen“ Nager vermehrt Serotonin aus und bildeten mehr Nervenzellen im Gehirn als die „Laufradmuffel“. Dieser Effekt war bei den genveränderten Mäusen nicht messbar.

 

Foto: Friederike Klempin und Daniel Beis, © MDC

Klingt einleuchtend- doch die Forschergruppe um Professor Michael Bader gelangte auch zu erstaunlichen Erkenntnissen. Die Neubildung von Nervenzellen war zwar bei den genmanipulierten Mäusen durch körperliche Ertüchtigung nicht zu steigern- aber abgesehen davon war sie genauso hoch wie bei den „normalen“ Kollegen.

 

Neue Therapien gegen Alzheimer und Depressionen?

 

Und dennoch scheint Serotonin auch für Sportmuffel einen entscheidenden Vorteil zu haben: Vorläuferzellen im Gehirn der Mäuse reiften leichter zu „echten“ Stammzellen heran als in der Vergleichsgruppe ohne Serotonin. Dafür teilen sich die „Vorläufer“ in dieser Gruppe häufiger- möglicherweise, um dem leichteren Absterben der Zellen durch „Vorratsbildung“ entgegen zu wirken.

 

„Serotonin wird also nicht unbedingt für die Neubildung von Nervenzellen im ausgewachsenen Gehirn benötigt, ist aber unverzichtbar, damit sich durch körperliche Aktivität vermehrt neue Gehirnzellen im Hippocampus bilden können“, fassen die Wissenschaftlerinnen Dr. Friederike Klempin und Dr. Natalia Alenina ihre Erkenntnisse zusammen. Der Hippocampus spielt im Gehirn eine entscheidende Rolle beim Lernen und bei der Gedächtnisbildung.

 

Von ihrer im Journal of Neuroscience veröffentlichten Studie erhoffen sich Klempin und Alenina daher nicht nur neue Therapieansätze im Kampf gegen Depressionen, sondern auch gegen Alterserkrankungen wie Alzheimer. NISO

 

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