Gute Zeiten für Handy- und Tablett-User: In China entwickeln Wissenschaftler der Lanzhou University eine Methode, die das Tippen auf den Touchscreen zur Erzeugung von Strom nutzt. So könne, hoffen sie, die Batterie der Geräte beim Gebrauch stetig wieder aufgeladen werden – das lästige Suchen nach Ladekabel und Steckdose hätte ein Ende.
Das Prinzip klingt simpel: Die mechanische Energie, die der Nutzer beim Tippen auf den Touchscreen erzeugt, soll in elektrische Energie umgewandelt werden, die dann zur Aufladung der Handy-Batterie dient.
Fingerdruck erzeugt Strom auf dem und für das Handy
„Möglich wird das über ein durchsichtiges Nanomaterial, das auf dem Touchscreen angebracht wird“, schreibt die Agentur Pressetext.
„Touchscreens findet man heutzutage auf so gut wie jedem Smartphone oder Tablet-Computer“, zitiert LiveScience den Projektleiter Yong Qi von der Lanzhou University“, schreibt die Agentur. Die Bedienung dieser Touchscreens erfordere in der Regel, dass man mit seinen Fingern darauf tippe. „Wir haben uns überlegt, dass man die mechanische Energie dieser Bewegungen einfach in elektrischen Strom verwandeln könnte, um den Akku der portablen Geräte wieder aufzuladen. Das könnte die zur Verfügung stehende Laufzeit signifikant verlängern“, wird Qi in der Meldung zitiert.
Um diese Theorie auch praktisch umzusetzen, hat der Materialforscher gemeinsam mit seinem Team einen neuen Werkstoff namens "PDMS" entwickelt, der auf einem Touchscreen angebracht wird. Dieser basiert auf transparentem Silikon-Gummi, in den Qi im Labor spezielle Drähte aus Bleititanzirkonoxid eingearbeitet hat. Die Drähte sind gerade einmal 700 Nanometer dick - also ungefähr 140 Mal dünner als ein menschliches Haar - und werden mithilfe eines elektrischen Feldes im Material gleichmäßig ausgerichtet.
Strom vom Touchscreen: Versuche erst in der anfangsphase
Wenn diese Nano-Drähte verbogen werden, weil jemand auf das Material drückt, entsteht Elektrizität. Bei ersten Experimenten konnten die Forscher auf diese Weise Strom mit einer Stärke von 0,8 Nanoampere erzeugen - das entspricht in etwa dem Millionstel des Werts, den ein Hörgerät benötigt. "Die Ergebnisse zukünftiger Tests werden helfen, unser Material noch effizienter zu gestalten, um die Akkus von mobilen Geräten vollständig laden zu können", so Qi.
red
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