Katholische Bischöfe auf zur Klimaschutzbeichte

Foto: flickr/Bistum Regensburg

Katholische Bischöfe schneiden beim Dienstwagencheck der Deutschen Umwelthilfe (DUH) weit schlechter ab, als ihre evangelischen Kollegen. Zum zweiten Mal prüfte die DUH die Klimagasemissionen der Dienstwagen deutscher Würdenträger. Der durchschnittliche CO2-Austoß verbesserte sich zwar im Vergleich zum Vorjahr. Doch die katholische Kirche hat erheblichen Nachholbedarf.

 

Die DUH untersuchte die Dienstwagen des kirchlichen Spitzenpersonals in Deutschland hinsichtlich Motorisierung, Spritverbrauch und CO2-Emissionen. Insgesamt 47 evangelische und katholische Kirchen wurden unter die Lupe genommen.

 

Fünf evangelische Kirchenhäupter bekamen die „Grüne Karte“ für das Einhalten des CO2-Grenzwertes von 130 g pro Kilometer.

23 Bischöfe sahen die „Rote Karte“, weil sie mit ihren Limousinen den geltenden Emissionswert um 20 bis zu 71 Prozent überschreiten oder die Auskunft verweigerten.

 

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH resümiert: „Die beiden großen christlichen Kirchen zählen mit mehreren hunderttausend Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in Deutschland. Erfreulich ist daher die zunehmende Zahl evangelischer Bischöfe, die bei ihrer Dienstwagenwahl die EU-Zielwerte einhalten. Überrascht sind wir dagegen über das schlechte Abschneiden des katholischen Spitzenpersonals”.

 

21 rote Karten für die Katholiken

 

Während unter den Protestanten nur zwei befragte Bischöfe die „Rote Karte“ erhielten, gab es für die katholischen Kirchen insgesamt 21 „Rote Karten“ für Intransparenz oder einen zu hohen CO2-Ausstoß.

Den letzten Platz im Ranking belegt der Bischof des Bistums Mainz, Karl Kardinal Lehmann, der in einem Mercedes Benz der R-Klasse mit einem CO2-Ausstoß von 223 g pro Kilometer unterwegs ist.

 

Auch bei den durchschnittlichen CO2-Werten der Bischöfe zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den christlichen Kirchen: die katholischen Vertretern verpuffen 169 g pro Kilometer, die Evangelischen 140 g pro Kilometer.

 

Ebenfalls schneidet im Gesamtbild inklusive aller Leitungsebenen die evangelische Kirche beim Vergleich des durchschnittlichen CO2-Ausstoßes mit 135 g pro Kilometer besser ab als die katholische Kirche (150 g pro Kilometer).

 

Die evangelischen Kirchen zeigten sich darüber hinaus informationsbereiter als die katholischen Bistümer, von denen nur 15 von insgesamt 27 Befragten den kritischen Blick unter ihre Motorhauben erlaubten.

 

Da können sich die deutschen katholischen Würdenträger von ihrem „Chef“ noch eine Scheibe abschneiden. Papst Benedikt erkannte seine Aufgabe als Bewahrer der Schöpfung. Sein „Papamobil“ fährt seit diesem Jahr mit elektrischen Antrieb.

 

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