Klimawandel zu schnell für viele Arten: Für eine Studie der Europäischen Umweltagentur (EEA) untersuchte das Leipziger Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Auswirkung der Erderwärmung auf Artenvielfalt. Ergebnis: „Ein Fünftel der Lebensräume und jede zehnte europäische Art sind bedroht.“
„Feuchtgebiete wie Moore und Sümpfe sind inzwischen nicht nur durch die Landnutzung, sondern auch durch den Klimawandel die gefährdetsten Lebensraumtypen“, sagen die Leipziger UFZ-Forscher in ihrer aktuellen Arbeit zur Europäischen Studie, „Während es viele kälteliebende Arten zunehmend schwerer haben und versuchen, nach Norden oder in höher gelegene Gebiete auszuweichen, werden vor allem wärmeliebende Insekten zu den Gewinnern zählen.“
Veränderungen der Fauna und Flora durch Klimawandel messbar
Die sich wandelnden Insekten-Populationen aber betreffen direkt den Menschen und seine Gesundheit. Zecken oder Stechmücken können sich zu Plagegeistern mehren.
Auch ein früherer Pollenflug als noch vor 50 Jahren ist für viele Allergiker lästig. Land- und Forstwirte müssen damit rechnen, dass manche Insekten mehrere Generationen innerhalb eines Jahres bilden und damit die Schadwirkung – etwa von Borkenkäfern – zunimmt.
Die Wissenschaftler werteten für ihre Studie viele Arbeiten aus. Sie kommen zum Schluss, dass „sich Ende des 21. Jahrhunderts die Lebensräume vieler Pflanzenarten einige hundert Kilometer nordwärts verschoben haben“ werden. Im Süden gehen die Wälder deshalb zurück, im Norden dehnen sie sich aus. Über die Hälfte der Gebirgspflanzenarten seien – so die Studie - vom Aussterben bedroht. „Die meisten gebietsfremden Pflanzenarten stammen aus wärmeren Regionen der Erde und werden daher vom Klimawandel profitieren. Damit werden die Risiken durch invasive Arten verschärft“, erklärt Dr. Ingolf Kühn vom UFZ.
Auch die Tiere „wandern“: „im Schnitt pro Jahrzehnt elf Meter in den Gebirgen nach oben sowie 17 Kilometer nach Norden“, schreiben die UFZ-Forscher. Eine drei Grad Celsius wärmere Welt würde im Jahr 2100 bedeuteten, dass sich das Verbreitungsgebiet der Brutvogelarten um 550 Kilometer nach Nordosten verschoben, aber auch um ein Fünftel verkleinert haben wird, heißt es in einer Pressemeldung über die Studie.
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