31.12.2019
Das Mining mag ein unsauberes Geschäft sein. Für den sogenannten Proof of Work werden etwa ganze Farmen eingenommen, die sodann für eine deutliche Erhöhung des globalen CO2-Ausstoßes sorgen. Doch nun gibt es eine neue Studie, die ein komplett anderes Licht auf den Mining-Vorgang wirft.
Die Studie bezweifelt nämlich das Ausmaß der Energieverschwendung. Wie gewichtig ist also noch das Argument der Umweltschützer, die behaupten, Kryptowährungen seien wahre Energiefresser?
Sind es letztendlich gar nicht 63 Megatonnen/Jahr?
Man weiß, dass das Mining nicht umweltschonend ist. Dass es hier schnell einmal den Stempel der „Ressourcenverschwendung“ gibt, mag daher keine Überraschung sein. Jedoch werden derart drastische Bilder gemalt oder Vergleiche gezogen, die doch zu hinterfragen sind.
Denn wenn man behauptet, Island würde mehr Strom für den Proof of Work als etwa für die Versorgung der auf der Insel befindlichen Haushalte benötigen, so ist das doch zu hinterfragen. Wie auch der Vorwurf, Mining-Anlagen würden genauso viel CO2 wie Las Vegas emittieren und zudem noch einen höheren Energiebedarf als das Land Dänemark haben. Es gibt sogar ein paar Forscher, die tatsächlich behaupten, der Bitcoin wird die globalen Klimaziele, die im Rahmen des Pariser Abkommens vereinbart wurden, kippen.
Massimo Pizzol und Susanne Köhler, zwei aus Aalborg stammende Forscher, haben mit ihrer neuesten Studie für Aufsehen gesorgt. Denn sie behaupten, dass in den vorangegangen Studien durchaus fehlerhafte Berechnungen zu den dramatischen Bildern wie Vergleichen geführt haben. Denn die meisten Umweltstudien würden denselben Energieverbrauch sowie auch die gleiche Emission von Mining-Farmen voraussetzen. Das würde bedeuten, die CO2-Emissionen, die vom Bitcoin-Mining verursacht werden, liegen bei 63 Megatonnen pro Jahr.
Doch man muss die regionalen Unterschiede berücksichtigen. So gibt es natürlich Orte, die an unterschiedlichen Energiequellen angeschlossen sind - das heißt, hier gibt es auch einen komplett anderen CO2-Ausstoß. Wird dieser Faktor in der Berechnung berücksichtigt, so senkt sich der Ausstoß von CO2-Emissionen auf 17,29 Megatonnen/Jahr.
Bitcoin: Höhenflüge und Abstürze
Befasst man sich über die Bitcoin Trader Handelssoftware mit der Mutter aller Kryptowährungen, dem Bitcoin, so wird man relativ schnell bemerken, dass die Kursentwicklungen an eine Achterbahnfahrt erinnern. Lag der Bitcoin noch zu Beginn des Jahres 2017 bei 1.000 US Dollar, so folgte zwölf Monate später das Allzeithoch mit fast 20.000 US Dollar. 2018 kam es zum Absturz: Der Bitcoin verlor rund 80 Prozent des Werts - Anfang 2019 bewegte sich der Preis dann nur noch bei 3.000 US Dollar.
Im Frühjahr 2019 folgte dann das Comeback. Ende Juni befand sich der Bitcoin auf einmal im Bereich der 14.000 US Dollar - und stürzte neuerlich ab. Mitte Dezember rutschte der Bitcoin unter die 7.000 US Dollar - Tendenz fallend. Doch es gibt Prognosen, die den Bitcoin schon wieder bei über 10.000 US Dollar sehen.
Ganz egal, wie vielversprechend die Prognosen auch sein mögen – wer Geld in den Kryptomarkt investiert, der sollte immer nur frei verfügbares Kapital aufs Spiel setzen.
Wirft man noch einen Blick auf die Studienergebnisse, so besagen diese nicht, dass der Mining-Prozess umweltschonend ist. Denn der Energieverbrauch bleibt dennoch hoch. Die Studienergebnisse zeigen aber, dass die Emissionswerte der einzelnen Mining-Unternehmen aber aufgrund der unterschiedlichen Standorte variieren - das beeinflusst letztendlich das Gesamtergebnis.
Spitzenreiter im Ranking der negativen CO2-Bilanz ist übrigens China. Folgt man den Studienergebnissen der beiden Forscher aus Aalborg, so sind die Chinesen für rund 47 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen, die durch das Mining verursacht werden, verantwortlich. Schlussendlich ist China aber auch die Heimat der zwei größten Mining-Farmen auf diesem Planeten: Canaan Creative wie Bitmain. Aber auch innerhalb Chinas gibt es im Rahmen der CO2-Emissionen große lokale Unterschiede.
So ist die Innere Mongolei beispielsweise noch immer sehr von der Kohle abhängig, sodass hier mehr als ein Viertel des gesamten CO2-Ausstoßes verursacht wird. In der Region Sichuan werden hingegen deutlich weniger CO2-Emissionen verursacht, da hier ausschließlich Wasserkraft zum Einsatz kommt.
Fakt ist: Natürlich bleiben die Mining-Farmen richtige Dreckschleudern. Jedoch kann keinesfalls behauptet werden, der Mining-Prozess würde letztlich der Grund sein, warum man die Klimaziele verfehlen würde.
Martin Schwarz
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