Trotz schlechter Ernten reicht das Getreide

Foto: flickr/Chr. Jungbluth

Trotz Dürre: US-Agrarbehörde rechnet mit genügend Getreide – für Teller, Tank und Trog. Entspannung am Agrarmarkt. Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO erwartet 2012 ebenfalls weltweit eine Rekordernte an Reis, dem wichtigsten Grundnahrungsmittel in weiten Teilen Asiens.

Die Berliner Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) gibt Entwarnung. Trotz Wetterrisiken und eines zunehmenden Bedarfs an Agrarrohstoffen für Lebens- und Futtermittel sowie die Industrie bleibe „genügend landwirtschaftliche Fläche für die Produktion umweltfreundlicher Bioenergie“. Das zeige, so die <I<AEE</I> die aktuelle Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA).

 

Wetter lässt ernten schlechter ausfallen

 

„Nicht nur in den USA, sondern auch in Indien haben es die Bauern in diesem Jahr mit Wetterkapriolen zu tun“, schreibt die Agentur. Der Monsun fiel in Teilen des indischen Subkontinents schwächer aus als erwartet. Für einzelne Regionen bedeute dies schwere Ertragsausfälle. Viele Bauern müssten hungern.

„Hunger ist aber ein Armuts- und Verteilungsproblem und nicht auf das Wachstum der Bioenergie zurückzuführen“, verteidigt die AEE die Produktion von Biosprit. Im weltweiten Maßstab müsste kein Mangel herrschen. Das zeigten die Zahlen: „Mit 2.247 Millionen Tonnen (Mio. t) sollen in der Saison 2012/13 weltweit zwar 2,7 Prozent weniger Getreide geerntet werden als im Vorjahr; das Niveau des Jahres 2010/11, als 2.199 Mio. t eingebracht wurden, wird aber laut der Prognose mit einem Plus von 2,2 Prozent deutlich übertroffen.“

Für die Produktion von Bioethanol würden gemäß Prognose des Weltgetreiderates (IGC) 2012/13 gut 142 Mio. t verwendet. Das entspreche etwa sechs Prozent der Ernte.

Zudem könnten Zuckerrohr und Zuckerrüben für Bioethanol verwendet werden. Für Biodiesel als dem in Deutschland absatzstärksten Biokraftstoff greife die Industrie hingegen auf Ölpflanzen zurück - in Deutschland auf Raps. Zudem könne Biogas neben der Stromproduktion auch als gasförmiger Biokraftstoff eingesetzt werden.

 

In Deutschland ist Raps Hauptrohstoff für Biodiesel

 

Für die beständige Energieproduktion auch in den Winter- und Frühjahrsmonaten werden in diesen Tagen die Silos und Vorratslager gefüllt, denn in Deutschland neigt sich die Ernte der wichtigsten im Herbst ausgesäten Pflanzen ihrem Ende entgegen. Nach günstigeren Wetterbedingungen als im schwierigen Vorjahr ist besonders beim Raps eine bessere Ernte eingebracht worden. Das in den Ölmühlen gewonnene Rapsöl kann als Speiseöl vermarktet oder zu Biodiesel verarbeitet werden, während der bei der Pressung entstehende Rapskuchen als Futtermittel für die Tierernährung dient. „Deutsche Unternehmen am Biokraftstoffmarkt zeigen, dass sie Tank, Teller und Trog bedienen können und zugleich regionale Wertschöpfung erhöhen“, erklärt Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

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