06.09.2019

Kein Patent auf Leben!

Screenshot: umweltinstitut.org

Patente auf Pflanzen und Tiere aus herkömmlicher Züchtung sind in Europa verboten. Dennoch gelingt es der Industrie, aufgrund rechtliche Schlupflöcher, dieses Verbot zu umgehen. Das Europäische Patentamt (EPA) hat schon mehr als 200 solcher Patente erteilt.

 

Viele dieser Patente erstrecken sich nicht nur auf eine Pflanze, sondern auch auf deren Saatgut, deren Ernteprodukte wie Getreidekörner, Früchte oder Gemüse sowie die daraus hergestellten Lebensmittel erstrecken. Auch vor Tieren macht die Patentwut nicht halt. erstreckt sich ein Patent auf Lachse und Forellen über die Futtermittel, die Haltung und ihre Fütterung, die Fische selbst, sowie das Fischöl. Und das alles um einen erhöhten Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren zu erzielen.

 

Mit diesen Patenten wird das Erbgut der betroffenen Pflanzen und Tiere zur Ware und zum Eigentum von Agrarkonzernen wie Bayer, BASF oder Syngenta. Die Folge ist der Verlust der biologischen Vielfalt und eine zunehmende Abhängigkeit vn Bäuerinnen und Bauern geraten.

 

 

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Aufgrund öffentlicher Proteste hat der Präsident des EPA jetzt die Große Beschwerdekammer nach ihrer juristischen Einschätzung gefragt. Die Antwort wird maßgeblich den weiteren Kurs des EPA bestimmen.

 

Bis zum 01. Oktober können Stellungnahmen zum Verfahren beim EPA eingereicht werden. Das Umweltinstitut hat deshalb eine Aktionsseite erstellt, über die man sich ganz einfach an die Mitglieder der Großen Beschwerdekammer wenden kann. Auch ich habe das schon getan. Bitte mach auch Du mit, damit keine Patente auf Pflanzen und Tiere mehr erteilt werden!

(Quelle: Umweltinstitut München)

 

Wer also helfen will, dass diese Schlupflöcher geschlossen werden, kann hier auf der Aktionsseite:

www.umweltinstitut.org/keine-Patente-auf-Leben aktiv werden


red

 

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