Concord in Massachusetts verbietet als erste amerikanische Stadt den Verkauf von Wasser in Plastikflaschen. Örtliche Umweltaktivisten erkämpften sich nach einer dreijährigen Kampagne das Verbot in der Gemeinde.
Das Gesetz trat am 1. Januar 2013 in Kraft und verbietet seitdem den Verkauf von Wasser in 1-Liter-PET-Flaschen oder kleiner.
Hiermit soll der Plastikmüll in dem 18 000 Einwohner-Städtchen verringert werden.
Die Kampagne Ban the Bottle begrüßt dieses Gesetz. Sie und die Aktivisten aus Concord betonen, dass das neue Gesetz ein zusätzliches Zeichen gegen den überflüssigen Verbrauch an Erdöl, das zur Herstellung von Plastikflaschen benötigt wird, ist.
Laut Ban the Bottle benötigt man jährlich für die Herstellung aller Wasser-PET-Flaschen der USA 17 Millionen Barrel Erdöl. Mit diesem Öl könnten 1,3 Millionen Autos ein Jahr lang fahren. 2007 haben die Amerikaner laut der Kampagne 50 Milliarde Plastikflaschen Wasser verbraucht. Davon wurden nur 23 Prozent recycelt. Über 38 Milliarden Plastikflaschen landen auf den Müllkippen.
Supermarktbesitzer wollten Extra-Wurst
Im April 2012 stimmten die Einwohner von Concord in einer Bürgersitzung über das von den Umweltaktivisten vorgeschlagenes Verbot ab.
Die Debatte dauerte fast zwei Stunden.
Einige Supermarkt-Besitzer und die Vertreter des örtlichen Krankenhauses wollten, dass das Gesetz für sie nicht gelte.
Doch am Schluss gewannen die Umweltaktivisten um Antragsstellerin Jean Hill.
Mit einer Mehrheit von 403 zu 364 Stimmen wurde das Gesetz bewilligt.
Die Verfechter des Verbots bekamen Unterstützung aus Australien. Als Gastsprecher, reiste Huw Kingston aus Bundanoon an. Das kleine Städtchen war das erste in Australien, das Plastik-Wasserflaschen verbot. Kingston argumentierte, dass ihre Stadt mehr Geschäft macht mit dem Wiederbefüllung von Wasserflaschen, als sie zuvor mit dem Verkauf von einzelnen PET-Flaschen erwirtschafteten.
Jean Hill hofft, dass andere Städte folgen: „Wasser in Plastikflaschen zu füllen, ist für mich Geldverschwendung.“
In Concord droht bei Verstoß gegen das neue Gesetz zunächst eine Verwarnung. Bei einem zweiten Vergehen ist eine Geldstrafe von 25 Dollar, bei weiteren von 50 Dollar zu leisten. Für Notfälle oder Katastrophenfälle gelten Ausnahmeregelungen.
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