Moderne Kommunikationstechnik schafft Nachhaltigkeit: Im aktuellen State of the World (WI)-Bericht betont Diana Lind die herausragende Rolle moderner Kommunikationsmittel bei der Schaffung nachhaltiger urbaner Siedlungen. Immerhin lebt heute über die Hälfte aller Menschen der Erde in städtischen Konglomeraten und Megacities – die meisten vom Verkehr abgeschnitten ohne ausreichend Wasser, Strom und Zugang zu sanitären Anlagen, dafür in Armut, Gewalt und mit wenig Nahrung oder bei schlechter Gesundheit.
„Informations- und Kommunikationstechnologie“, sagt dazu WI-Forscher Michael Renner, „entdecken immer mehr Stadtplaner und –verwaltungen als Schlüssel, der dies nachhaltig ändern kann.“ Digitale Informationsverarbeitung, Sensoren oder Datenlesegeräte könnten helfen, die Megastädte lebenswerter zu gestalten und ihre Einwohner zum Engagement und zur Hilfe bei nötigen Veränderungen zu bewegen, sind sich die WI-Wissenschaftler Renner und Lind in ihrem Bericht einig.
Beispiele wie IT den Städten helfen kann
Es gehe dabei jedoch nicht nur ums Kartieren von Problemen, mahnt Diana Lind. Sie fordert, dass die Technologie auch für Problösungen genutzt werden müsse.
Beipiel Singapur: Dort verständigen sich Pendler über ihre Smartphones über Verkehrsprobleme oder Fahrplan-Änderungen im Nahverkehr. Das mache ein überlastetes Transportsystem attraktiver für die Nutzer.
Beispiel: Rotterdam: Eine Kooperation zwischen der Stadtverwaltung und dem Elektronikunternehmen General Electric verfolge das Ziel, schon bald 50 Prozent Kohlendioxid gegenüber der Emission von 1990 einzusparen. Die niederländische Kommune hat’s nötig: Obwohl sie nur etwa ein Zehntel so viele Bewohner wie New York beherbergt, blasen die Rotterdamer laut WI so viel CO2 in die Luft wie die Einwohner des Big Apple.
Lind zählt im State of the World (WI)-Bericht zu den wichtigsten Aufgaben:
- den Zugang zu Daten: Der Informationsfluss und –zugang schaffe die Voraussetzung zur besseren Entwicklung der Kommunen
- die Kartierung: Als Beispiel führt Diana Lind den größten Slum Nairobis an. In Kibera leben eine Millionen Menschen, der Stadtteil war auf keiner Karte zu finden!
- Community watch: Moderne Kommunikationsmittel fördere die Mitwirkung der Bürger, wenn sie ihre Anliegen der Verwaltung problemlos mitteilen und andere um Lösungen fragen können.
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