Wer öfter ins Auto statt in den Bus oder aufs Fahrrad steigt verursacht für jeden EU-Bürger zusätzliche Kosten. Eine neue Studie belegt, dass Autofahren teurer ist als vermutet – nicht für den Fahrer, sondern für die gesamte Gesellschaft.
Autos sind nicht billig. Nach den Anschaffungskosten wollen auch Versicherung, Reparaturen und Benzin bezahlt werden. Teuer genug – für den Einzelnen. Die Kosten, die als Folge von Lärmemission, Umweltverschmutzung oder Unfällen entstehen werden leicht übersehen.
Wie hoch diese Gelder sind zeigen aktuelle Untersuchungen. Professor Udo Becker ist Verkehrsökologe an der Technischen Universität in Dresden. Am Donnerstag stellte er in Brüssel seine aktuellen Forschungsergebnisse vor. Demnach verursacht ein in der EU angemeldetes Auto zusätzliche Kosten von durchschnittlich 1.600 Euro pro Jahr. Das bedeutet jeder EU-Bürger, egal ob Autofahrer oder nicht, muss einen Zuschuss von jährlich 750 Euro beisteuern.
Laut Michael Cramer, Sprecher der Grünen im Verkehrsausschuss des Europaparlaments, sei dies unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Katastrophe.
Deutschland ist unter den teuren Spitzenreitern
Malta, Litauen, Estland und Zypern kommen mit 850 Euro pro Auto und Jahr auf die geringsten zusätzlichen Kosten pro Auto und Jahr. Mit vier weiteren Ländern bildet Deutschland die Spitze des Eisbergs. Hier muss die Gesellschaft zusätzlich mehr als 2000 Euro tragen.
Die Europäer seien zu oft mit dem Auto unterwegs, sagte Verkehrswissenschaftler Becker.
Er fordert Preissignale, die zusätzlichen Kosten miteinbeziehen. Denn dann, so hofft er, gibt es Anreize für mehr Effizienz und vernünftigere Entscheidungen bei der Wahl der Verkehrsmittel.
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