29.06.2018

Dieselstreit: So könnte Lösung aussehen

Grafik: manchester.ac.uk

Lösung im Dieselstreit? Forscher der University of Manchester haben ein Material entwickelt, das Stickstoffdioxid und andere toxische Gase zuverlässig aus der Atmosphäre entfernt.

Eine übermäßige Konzentration von Stickoxiden in der Luft, ausgelöst vor allem von älteren Diesel-Fahrzeugen, hat in jüngster Zeit zu heftigen Debatten zwischen Autoindustrie und Umweltverbänden und zur Sperrung zweier Straßen in Hamburg geführt.

 

Stickoxide in der Stadtluft: Giftgase werden unschädlich

 

Das neue Material heißt "MFM-300(Al)", schreibt jetzt die Agentur Pressetext über die Forschung der US-Wissenschaftler. Es sei ein sogenanntes Metallorganisches Gerüst (MOF) - ein poröses Material, in dem sich metallische und organische Moleküle befinden. Es wirke wie ein Schwamm, der Wasser aufsaugt.

In diesem Fall, so die Agentur, sind es Gase. MFM-300(Al) zieht ausschließlich Stickstoffdioxid an. Sei das Material gesättigt, könnten die eingefangenen Giftstoffe ausgetrieben und vernichtet oder in harmlose Stoffe zerlegt werden. "Wir haben das erste MOF entwickelt, das hochselektiv Stickstoffdioxid aufsaugt, sogar in Anwesenheit von Wasser", zitiert die Agentur den Forscher Sihai Yang. "Andere Entwicklungen auf der Basis von MOFs waren instabil", fügtedemnach dessen Kollege Martin Schröder hinzu: "Das Material wurde im Laufe der Zeit zerstört."

 

 

Bosch will den Diesel endlich säubern

„Das Stickoxid-Problem im Straßenverkehr ist technisch lösbar“, zitiert jetzt das Handelsblatt den Geschäftsführer des Autozulieferers. Mit neu entwickelter Abgastechnik will er den in Verruf geratenen Antrieb vor dem Niedergang bewahren.

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Wie MFM-300(Al) Stickstoffdioxid-Moleküle einfängt, konnten die Experten bei Tests am Ridge National Laboratory (ORNL) laut Pressetext zeigen, das das US-Energieministerium in Oak Ridge betreibt.

Dort gibt es eine Anlage, mit der sich die innere Struktur von festen Werkstoffen sichtbar machen lässt. Die Methode heißt Neutronenstreuung. Die ladungsfreien Atombausteine werden beim Flug durch die Probe von Atomen und durch magnetische Kräfte abgelenkt. Aus dem Streuungsbild, das hinter der Probe aufgenommen wird, lässt sich die Struktur des Materials errechnen.

 

Neuer Stcikoxidfilter: Vorteil preiswerte Herstellung

 

Mit Hilfe von Simulationsrechnungen auf der Basis dieser Streuungsbilder ließen sich auch neue MOFs konstruieren, die maßgeschneidert sind für die Entfernung von anderen Schadstoffen aus der Luft, versichert Yongqiang Cheng vom ORNL. Denkbar seien Absorber für Stickstoffoxid, ebenfalls ein Diesel-Autoprodukt, Ozon und Schwefeldioxid.

Das neue Material ist laut den Forschern preiswert herzustellen. Zudem sei auch die Entfernung von Stickstoffdioxiden aus der Luft trotz deren geringer Konzentration kostengünstig möglich.


red

 

 

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