Lärmemission stört Liebesleben der Grashüpfer

Foto: flickr/naturgucker.de

Um Autobahnengetöse zu übertönen verändern Nachtigall-Grashüpfer-Männchen ihren Gesang. Bielefelder Wissenschaftler erbringen Beweise für die Störung von Insekten durch antropogen verursachten Lärm.

 

Akustische Kommunikation im Tierreich hat verschiedene Bedeutungen. Sie dient als Warnung vor Räubern, Abstecken des Territoriums oder zur Findung eines Fortpflanzungspartners. Der Gesang dieser Grashüpfer entsteht durch Reiben eines Beines an einer Erhebung des Flügels. Er hat im motorischen Sinne nichts mit dem Gesang von Menschen oder Vögeln gemein.

 

Das Forscher-Team um Ulrike Lampe von der Universität Bielefeld untersuchte insgesamt 188 Männchen des Nachtigall-Grashüpfers (Chorthippus biguttulus). Die Hälfte der Tiere stammte aus autobahnnahen Habitaten, die andere Hälfte aus ruhigen Gebieten. Die Wissenschaftler zeichneten in einem stillen Labor mehr als 1.000 Gesänge auf und verglichen die beiden Versuchsgruppen.

 

Wenn die Geschlechter nicht mehr zueinander finden

 

Lampes Studie beweist: Nachtigall-Grashüpfer-Männchen aus lauten Habitaten singen in höher frequenten Bereichen als solche aus ruhigen Regionen. Eigentlich enthält ihr Gesang sowohl hohe als auch tiefe Passagen. Es ist eine logische Anpassung an ihren Lebensraum, da der niedrigfrequente Verkehrslärm tiefe Strophen ihres Gesangs maskiert.

 

Das könnte das Fortpflanzung der Hüpfer beeinflussen: Weibliche Tiere können die Signale nicht mehr hören oder erkennen. Potentielle Fortpflanzungspartner treffen sich nur noch selten.

Weitere Studien klären, ob diese Verhaltensänderung bereits genetisch verankert ist.

 

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