Die Zahl schreckt: Mehr als 50.000 Menschen starben zwischen 2004 und 2016 unter Erdmassen, die nach falsche Eingriffe in die Landschaft tödliche Bergstürze oder Schlammlawinen auslösten.
Wissenschaftler der European Geoscience Union werteten Daten aller rund 4.800 im nur 12 Jahre währenden Untersuchungszeitraum auf der Erde registrierten Erdrutsch-Katastrophen aus. Die publizierten sie jetzt im Fachorgan Natural Hazards and Earth System Science.
Raubbau an der Landschaft fordert über 50.000 Menschenleben
"Uns war klar, dass die Menschen ihre Umwelt immer stärker umwälzen", sagt Melanie Froude von Sheffield’s Department of Geography . Sie leitete die Studie: "Aber wir sind selbst überrascht, dass die Daten einen klaren Trend aufweisen: Der Mensch selbst verursacht diese Katastrophen in den meisten Fällen."
Der tödliche Trend lässt sich weltweit nachverfolgen. Er zeigt aber auch, dass die Spitze in Asien liegt. Betroffen sind vor allem Pakistan, Myanmar und die Philippinen. Am schlimsten trifft es Indien - dort ereigneten sich 20 Prozent der tödlichen Unfälle.
In Europa ist die Alpenregion am heftigsten von Erdrutschen betroffen.
Die Forscher rechneten dabei nicht jene Erdrutsche in ihre Untersuchung ein, die durch Naturkatastrophen wie Erdbeben oder starke Stürme ausgelöst wurden. Sie werteten dafür offizielle (Presse-)Berichte über die Katatstrophen aus und verifizierten sie mit angaben von Behörden.
Das tragischste Ereignis, das sie fanden, ereignete sich 2013 im indisschen Kedarnath. Dort ertranken und erstickten etwa 5.000 Pilger eines religiösen Festes unter Erdmassen und Schlamm, die ein Tal überfluteten, in dem die Menschen wie in einer Falle saßen. Das berichtet der Wissenschaft-Pressedienst idw.
Die Daten der Wissenschaftler zeigen auch, dass solche Katastrophen am häufigsten dort geschehen, wo viele Menschen siedeln oder arbeiten - besonders betroffen sind Gebiete, in den Menschen Bodenschätze ab- oder Straßen bauen. Die größte Gefahr stelllen laut Melanie Froude aber Gebiete dar, in den Berge abgetragen werden, um an Rohstoffe zu gelangen. Ihr Fazit: "WIr sollten künftig genauer überlegen, wo und ob wir Landschaften derat verändern, wie wir das heute machen."
pit
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