08.06.2018

Bisher ist man davon ausgegangen, dass die antarktische Ringströmung eine Art Barriere bildet, die das antarktische Ökosystem von den Weltmeeren isoliert. Der Traum ist leider ausgeträumt. Greenpeace fand jetzt Mikroplastik und umweltschädliche Chemikalien in den entlegenen Regionen des Südpolarmeers. Während einer dreimonatigen Antarktis-Expedition Anfang diesen Jahres hatten die Meeresbiologinnen und -biologen an verschiedenen Stellen Stichproben genommen und fanden langlebige Chemikalien der PFAS, auch PFC genannt, die in Industrie- und Konsumgütern weit verbreitet sind sowie Mikroplastik aus Textilien.
"Die Antarktis mag uns als unberührte Wildnis erscheinen, doch auch dieses Ende der Welt ist schon verschmutzt durch Umweltgifte der Textilindustrie und die Rückstände des Plastikwahnsinns“, sagt Thilo Maack, Meeresexperte bei Greenpeace. „Wir brauchen dringend konsequente Maßnahmen, damit weniger Plastik und Chemikalien die Umwelt verschmutzen."
Die Gifte kommen u.a. als Oberflächenschicht in wasser- und fleckenabweisender Outdoor-Bekleidung vor, werden während deren Nutzung und Entsorgung freigesetzt und bleiben für lange Zeit, wenn nicht für immer, in der Umwelt. Die Winde der Atmosphäre und die Meeresströmungen tragen sie auch in abgeschiedene Gebiete wie die Antarktis. Menschen nehmen die Schadstoffe durch Trinkwasser und Nahrung auf. Sie können Krebs auslösen und den Hormonhaushalt stören. Auch das Mikroplastik gelangt über die Nahrungskette zurück zum Mensch, die Langzeitfolgen sind zur Zeit noch nicht abschätzbar.
"Überall in unseren Ozeanen findet sich Plastik, von der Antarktis über die tiefsten Meeresgräben bis zur Arktis“, so Maack. „Die Regierungen müssen Maßnahmen initiieren und durchsetzen, die bei der Produktion ansetzen, damit diese Schadstoffe gar nicht erst in die Meere gelangen. Das vorgeschlagene EU-Verbot von Einmalplastik kann dabei nur der Anfang sein."
Mit der Expedition in die Antarktis kämpft Greenpeace für die Einrichtung eines Meeres-Schutzgebiet im antarktischen Weddellmeer. Das Meeresschutzgebiet wird von der EU vorgeschlagen und soll im Oktober auf der Sitzung der Antarktis-Kommission CCAMLR beschlossen werden. Mit 1,8 Millionen Quadratkilometern wäre es das weltweit größte seiner Art, fünfmal so groß wie Deutschland. Auch die Bundesregierung setzt sich für das Schutzgebiet ein.

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