LeMans: 1. rein elektrisch gefahrene Rennrunde

Die 24 Stunden von LeMans 2014 sind vorbei und die üblichen Verdächtigen machten wieder den Sieg unter sich aus. In der berühmten „Garage 56“ für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben hatte man jedoch wichtigeres zu tun, als auf den Rennverlauf zu achten. Denn hier in der Nissan Box wurde eine kleine Sensation vorbereitet, die erste Rennrunde weltweit mit einem Rennwagen, der ausschließlich von Elektro-Power angetrieben wird.

Foto: Nissan Motorsport

Der ZEOD RC, dessen Symmetrie an ein Dreirad erinnert, hat einen kompakten Dreizylinder-Turbomotor, der 400 PS leistet und kommt gerade mal auf ein Gewicht von 700 Kilogramm. Den nötigen Abtrieb holt man aus dem Unterboden, was kaum Luftwiderstand erzeugt. Um das erklärte Ziel zu erreichen, nämlich eine Runde rein elektrisch zu fahren, war der ZEOD mit einer über 160 Kilo schweren Batterie mit 672 Zellen ausgestattet, die sehr empfindlich auf Temperatur reagiert. Da bei einer solchen Fahrt der Motor abgeschaltet bleibt, steigt die Temperatur. Das wiederum kann leicht zur Überhitzung der Batterie und dem vorzeitigen Ausfall führen.

Allen Unkenrufen zum Trotz hat der Nissan ZEOD RC im Warm-up seine sogenannte „fliegende Runde“ auf dem 13,6 km langen Circuit de la Sarthe absolviert und knackte dabei immerhin die 300km/h-Schallmauer, wenn auch die Rundenzeiten gut 13 Sekunden über denen der Konkurrenz lagen. Die Fahrer Wolfgang Reip and Lucas Ordonez übrigens verdanken ihre Karriere der Nissan Academy für PlayStation-Videospieler.

 

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