Mobilität: Autonome Boote aus dem 3D-Drucker
Forscher des MIT-Labors für Informatik und künstliche Intelligenz (CSAIL) und der Abteilung für Urbane Studien und Planung (DUSP) haben ein Verfahren entwickelt, eine Flotte autonomer Boote,
die eine hohe Manövrierfähigkeit und präzise Steuerung haben, mithilfe eines 3D-Druckers zu produzieren. Die Boote könnten als Personen- oder Lasttaxi auf innerstädtischen Flüssen und Kanälen eingesetzt werden, ohne den Strassenverkehr zu belasten.
Stellen Sie sich vor, Sie verlagern einige der Infrastrukturdienste, die normalerweise während des Tages auf der Straße stattfinden - Lieferungen, Müllmanagement, Abfallmanagement - mitten in der Nacht auf das Wasser, mit einer Flotte autonomer Boote!, schwärmt die CSAIL-Direktorin Daniela Rus.
Die Arbeiten wurden im Rahmen des Projekts "Roboat" durchgeführt, einer Kooperation zwischen dem MIT Senseable City Lab und dem Amsterdamer Institute for Advanced Metropolitan Solutions (AMS). Im Rahmen des Projekts testeten die Forscher 2016 einen Prototyp auf den Kanälen der Stadt, wo er sich vorwärts, rückwärts und seitlich entlang eines vorprogrammierten Pfades bewegte.
Zur Herstellung haben die Forscher 16 separate Teile mit einem kommerziellen 3D-Drucker gedruckt, die dann zu einem vier Meter langen und zwei Meter breiten Rumpf zusammengespleißt wurden. Der fertige Rumpf ist anschließend mit mehreren Schichten Glasfaser versiegelt worden. Der Druck dauerte ungefähr 60 Stunden. Ausgerüstet ist das Boot u.a. mit einem Minicomputer, zahlreichen Sensoren, einer Echtzeit-GPS-Einheit sowie einem Inertial Messeinheit (IMU) - Modul. Anstatt an den vier Ecken, sind die vier Elektromotoren in der Mitte jeder Seite positioniert, wodurch Vorwärts- und Rückwärtskräfte erzeugt werden. Dies mache das Boot agiler und effizienter, sagen die Forscher.
Langfristiges Ziel ist es, die Wasserwege in Städten wie Venedig oder Amsterdam besser zu nutzen und so den Strassenverkehr zu entlasten. Denkbar ist auch, dass mehrere der Boote eine temporäre Brücke oder eine schwimmende Plattform bilden. So könnten Veranstaltungen vom Land auf das Wasser verlagert werden, was auch wieder eine Verkehrsentlastung bedeuten würde.