Dänemark – mit voller Kraft voraus in die Energiewende!

Während in Deutschland noch heiß über die Machbarkeit des Atomausstiegs diskutiert wird, schafft Dänemark Öl- und Gasheizungen ab. Einfach so, ohne Wenn und Aber. Endlich mal ein Land, das konsequent handelt, statt endlos zu labern.

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Beispielhaftes Energie-Abkommen

Und wie soll das gehen, werden Sie sich jetzt fragen? Ganz einfach: Per Gesetzesbeschluss. Der erste Erlass besagt, dass ab 2013 die Installation von Öl-Heizkesseln und Erdgas-Kesseln in Neubauten verboten ist und Nummer zwei untersagt ab 2016 die Installation von neuen Öl-Heizkesseln in bestehenden Gebäuden, wo Fernwärme oder Erdgas zur Verfügung stehen. Und drittens: Bereitstellung von Mitteln in der Höhe von 5,6 Millionen Euro im Zeitraum 2012 bis 2015 für die Finanzierung der Umstellung von Öl- und Gaskesseln auf erneuerbare Energieträger in bestehenden Gebäuden. Drei einfache Gesetze, die revolutionär sind. Damit werden nämlich nicht nur erneuerbare Energien gefördert, sondern auch alte Klimasünder abgeschafft. Endlich mal ein Land, dass es mit der Energiewende wirklich ernst meint!

 

Die Abschaffung von Öl-und Gasheizungen ist nur der Anfang

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Die Umstellung auf umweltfreundliche Heizmittel ist aber nur Teil eines noch größeren Plans: Bis 2050 will das dänische Ministerium für Klima, Energie und Bau die vollständige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern erreichen. Bis 2020 sollen 35 Prozent des Strom- und Wärmebedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Doch wie will man das schaffen? Die Hälfte könnte schon mal durch Windenergie erzeugt werden. Dänemarks Lage zwischen zwei Meeren bietet ja beste Voraussetzungen für die Anlage von Windparks. Die übrigen 50 Prozent will die Regierung durch Photovoltaik, Gezeitenkraftwerke und Biogasanlagen decken. Außerdem sollen Privathaushalte und Unternehmen ihren Energieverbrauch um insgesamt 12 Prozent senken, denn dann muss auch weniger produziert werden! Und was soll das ganze kosten? Zuerst einmal natürlich mehr, denn die ganzen neuen Anlagen müssen ja erst einmal bezahlt werden. Doch muss auch bedacht werden, dass sich fossile Energieträger in Zukunft immer weiter verteuern werden. Langfristig gesehen wird Dänemark also sparen. Konkret bedeutet das für einen dänischen Haushalt, dass er im Jahr 2020 rund 174 Euro mehr ausgeben muss.

 

Woran hapert es in Deutschland?

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Das Frauenhofer ISE hat anhand einer Simulation errechnet, dass ein vollständiger Umstieg auf erneuerbare Energien in Deutschland ohne Mehrkosten möglich wäre! Ein auf grünen Energien basierendes System führt zu jährlichen Gesamtkosten, die auch nicht höher liegen als die jährlichen Gesamtkosten unseres heutigen Energiesystems. Den Deutschen Politikern fehlt also anscheinend nur der Mut, so hart durchzugreifen wie unsere Nachbarn im hohen Norden. Offensichtlich will unsere Regierung die großen Energiekonzerne nicht in Bedrängnis bringen. Doch nur durch klare Regeln würden diese endlich zum Handeln gezwungen. So ist es ein ständiges hin- und her, weil man es jedem rechtmachen will. Ob unsere Regierung noch auf einen „grünen Zweig“ kommt bevor wir zum Gespött der EU werden? – Wir können es nur hoffen.

 

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