Radioaktive Drohne auf Premier-Residenz

Der japanische Manga-Zeichner Yasuo Yamamoto hat am 9. April einen sogenannten Quadrocopter auf dem Dach der Residenz des japanischen Premierministers gelandete; mit Spuren radioaktiv verseuchte Erde an Bord. Sie verblieb da zwei Wochen lang völlig unbemerkt auf dem Dach, bevor die Aktion bekannt wurde.

Foto: GUERILLA47.BLOG.FC2.COM

Yamamoto ist Einwohner von Obama in der Präfektur Fukui und bekannte sich gegenüber der Polizei dazu, die Drohne gesteuert zu haben, wie die Japan Times berichtet. Yamamoto sagte, dass sein Stunt als Protest gegen Japans Atomenergiepolitik gedacht war und nicht als terroristischer Akt. In der Anzeige vom 15. Mai steht: Behinderung von Amtsgeschäften. Die radioaktive Erde, in der wohl Spuren von Cäsium (ein langlebiges radioaktives Isotop) gefunden wurden, stamme aus der Präfektur Fukushima, also vom Ort der Atomkatastrophe des Jahres 2011, behauptet Yamamoto.

Grafik: CNIC.jp

Die Kleinstadt Obama in der Präfektur Fukui, aus der Yamamoto stammt, ist die Region mit der höchsten Konzentration von Atomkraftwerken weltweit. Der Reaktor von Ohi liegt in Sichtweite des Stadtzentrums von Obama. Bis vor Kurzem hat er im Reaktor Sendai gearbeitet, in der südlichen Präfektur Kagoshima. Nach seiner Inhaftierung ist Yamamotos Blog und die darin veröffentlichten Mangas und Comics erst richtig bekannt geworden. Die Internetgemeinde hält ihn übrigens mehr für einen Exentriker, als für einen gutmeinenden Anti-Atomkraft-Demonstranten.

Den gesamten Bericht gibt es bei globalvoices

Quelle: Globale Stimmen - Die Welt spricht zu dir, hörst du ihr zu?

Autor: Nevin Thompson Übersetzung: Eric Schreyer 

 

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