Pflanzenlampen für den Regenwald
In vielen Entwicklungsländern ist Strom Mangelware. Etwa 1,4 Milliarden Menschen weltweit haben keine Zugang zu ausreichend Elektrizität. Wenn die Sonne untergeht, ist es dunkel, weshalb die Menschen zu unsicheren und gesundheitsschädlichen Petroleumlampen greifen. Für Familien mit kleinen Kindern oder Schüler, die lernen müssen, ist die Situation besonders schlimm.
Das Bakterium Geobacter könnte da weiterhelfen. Mit Hilfe dieses Erdbakteriums lässt sich aus den Nährstoffen der Pflanzen, die über die Wurzeln in den Boden gelangen, Strom erzeugen. Dieser kann dann in einer Batterie gespeichert werden und eine LED-Leuchte speisen. Forscher der Universidad de Ingenieria y Tecnologia (UTEC) in Peru haben daraus nun eine Pflanzenlampe entwickelt, die ein Regenwalddorf beleuchten soll. Für Nuevo Saposoa und andere Regionen mit schlechter Energie-Infrastruktur ist die Idee keine biotechnische Spielerei. Strom und eine funktionierende Beleuchtung werden dort dringend benötigt.
2009 nannte das Magazin Time die "elektrische Mikrobe" eine der 50 besten Erfindungen des Jahres. Neuere Studien zur Folge ist das Bakterium elektrisch leitfähig und in der Lage, Schadstoffe zu verstoffwechseln, darunter sogar radioaktives Material. Die Nutzung der Mikroorganismen im Biotechnikbereich ist also nicht neu. Es sind viele Anwendungsmöglichkeiten denkbar, kleine und große, je nach Aufgabenstellung.
So hat zum Beispiel die Firma plant-e in den Niederlanden ein modulares System entwickelt, das aus getrennten Modulen besteht, in denen die Technologie integriert ist und Pflanzen wachsen können. Dieses System eignet sich für die unterschiedlichsten Anwendungen. Es kann Flächen von 100m2 und mehr für LED-Beleuchtungen nutzen, einen WiFi-Hotspot mit Strom versorgen oder als „grünes Dach“ für die Stromerzeugung des Gebäudes verwendet werden.