Alternative Nobelpreise 2017 vergeben
Die diesjährigen Preisträger des Right Livelihood Award am wurden 26. September durch Ole von Uexkull, Direktor der Right Livelihood Award Stiftung, und Maina Kiai, Jurymitglied und früherer UN-Sonderberichterstatter für Versammlungs- und Vereinsfreiheit, in Stockholm bekannt gegeben.
Eine internationale Jury hatte zuvor die Preisträger aus 102 Nominierungen aus 51 Ländern ausgewählt.
Ole von Uexkull: "Die diesjährigen Preisträger schützen die Rechte und das Leben der Bürger auf drei Kontinenten. Mit ihrer mutigen Arbeit für Menschenrechte, öffentliche Gesundheit und verantwortungsvolle Regierungsführung begegnen sie einigen der weltweit drängendsten Herausforderungen. In einer Zeit der alarmierenden Rückschläge für die Demokratie zeigen uns ihre Erfolge den Weg zu einer gerechten, friedlichen und nachhaltigen Welt für alle."
Im Jahr 1980 gegründet, ehrt und unterstützt der Right Livelihood Award Menschen und Organisationen, die visionäre und beispielhafte Lösungen für die Ursachen globaler Probleme anbieten. Mit den diesjährigen Preisträgern zählt die Stiftung 170 Preisträger aus 69 Ländern.
Das Preisgeld von 3 Mio. SEK (ca. 315.000 EUR) teilen sich drei Preisträgerinnen und Preisträger. Die Preisträger im einzelnen:
Colin Gonsalves (Indien) wird von der Jury geehrt „ für seinen unermüdlichen und innovativen Einsatz vor Gericht, um die grundlegenden Menschenrechte von Indiens marginalisiertesten Bürgern zu schützen“.
Gonsalves kommentierte: „Ich nehme dieses Privileg mit Demut entgege n. Die Auszeich- nung kommt zu einer Zeit, in der Indien durch eine dunkle Zeit geht und Menschenrechtsak- tivisten unter Druck gesetzt werden. Die Plattform, welche die Stiftung bietet, wird uns dabei helfen, den demokratischen Widerstand in dieser kritischen Situation zu stärken."
Khadija Ismayilova (Aserbaidschan) erhält die Auszeichnung „ für ihren Mut und ihre Hartnäckigkeit, Korruption auf höchster Regierungsebene durch herausragenden investigativen Journalismus aufzudecken “. Es ist das erste Mal, dass ein Right Livelihood Award an eine Preisträgerin aus Aserbaidschan geht.
Ismayilova kommentierte: "Es ist eine Ehre für mich, einen so prestigeträchtigen Preis zu erhalten. Ich nehme die Auszeichnung im Namen aller Journalisten und Verteidiger der Menschenrechte in meinem Land an, die trotz schwierigster Bedingungen unermüdlich weiterarbeiten."
Yetnebersh Nigussie (Äthiopien) wird von der Jury ausgezeichnet „für ihre inspirierende Arbeit, die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu stärken und sich für deren Inklusion stark zu machen. Sie ermöglicht es Menschen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und verändert dabei die Denkweise in unserer Gesellschaft.“
Nigussie kommentierte: „Es ist eine große Ehre, den Right Livelihood Award zu erhalten. Die Anerkennung ist ein willkommener Schub für die andauernde Forderung nach wirklicher Inklusion und voller Beteiligung von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen.
Den nicht dotierten Ehrenpreis erhält Robert Bilott (USA) „für die Aufdeckung einer über Jahrzehnte andauernden chemischen Umweltverschmutzung, das Erreichen von Entschädigung für deren Opfer und seinen Einsatz für eine effektivere Regulierung gefährlicher Chemikalien“.
Bilott kommentierte: „Ich hoffe, dass diese Auszeichnung dazu beiträgt, ein stärkeres Bewusstsein für den Schutz unseres Trinkwassers und die Stärkung der Rechte von betroffenen Anwohnern und Gemeinden zu schaffen.“
Über den Preis
Der Right Livelihood Award ist keine Auszeichnung für die politische, wissenschaftliche oder wirtschaftliche Elite der Welt, sondern eine Auszeichnung für normale Menschen und ihre Arbeit für eine bessere Zukunft. Jeder Mensch auf der Welt kann jeden für den Preis nominieren. Der Award ist nach dem buddhistischen Konzept des Right Livelihood benannt, der Idee einer ethischen Lebensweise, die andere Menschen und die natürliche Welt respektiert. Neben der jährlichen Auszeichnung unterstützt die Right Livelihood Award Stiftung die Arbeit ihrer Preisträger, insbesondere derjenigen, die aufgrund ihrer Tätigkeit in Gefahr sind.
Zu den früheren Preisträgern gehören die amerikanischen Whistleblower Daniel Ellsberg und Edward Snowden, die Tageszeitung Cumhuriyet (Türkei), die Weißhelme (Syrien), Umweltaktivisten wie Vandana Shiva (Indien) und Hermann Scheer (Deutschland), Menschenrechtsaktivisten wie Jacqueline Moudeina (Tschad), Dr. Denis Mukwege (DR Kongo) und Bianca Jagger (Nicaragua), sowie die schwedische Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.
Alle Infos gibt es unter www.rightlivelihoodaward.org und www.rightlivelihoodaward2017.org