Bioenergie auf dem Prüfstand

Keine guten Noten für Bioenergie: Wissenschaftler der österreichischen Nationalen Akademie der Wissenschaften berechneten den Beitrag der Verbrennung nicht-fossiler, pflanzlicher Biomasse und von Holz. Ihr Beitrag zur Energiewende ist ernüchternd!

 

Foto: flickr/Jungbluth

Diese „an sich Ressourcen schonende Art der Energiegewinnung“ enttäusche die in sie gesetzten Erwartungen, urteilen die Wissenschaftler der Leopoldina. Ob Bioethanol, Biodiesel oder Synthesegas – Ziel der Verbrennung sei jeweils eine Reduktion der CO2-Emissionen. Hier lauert der erste Trugschluss: „Die Tatsache, dass der Kohlenstoff-Kreislauf eng mit dem Nährstoffkreislauf zusammenhängt wird vielfach vergessen. Biomasse ist auf diese Nährstoffe angewiesen, und damit geht die Rechnung nicht mehr auf. In Summe nämlich verursacht Bioenergie gegenüber anderen alternativen Energiequellen deutlich mehr CO2-Emissionen und ist somit gar nicht so umweltfreundlich“, betonen die österreichischen Experten.

Viel zu wenig der von der Sonne auf die Erde strahlenden Energie werde in den Pflanzen verwertet. Photovoltaik und Windkraft nutzten die natürlichen Energiequellen weit effektiver. Fazit: „Bioenergie kostet im Vergleich zu anderen alternativen Energiequellen den höchsten Preis pro eingesparter Tonne CO2 und trägt somit unterm Strich am wenigsten zur Einsparung von Treibhausgasen bei.“

Und noch ein Negativposten in der Bilanz der Bioenergie: „Der gravierende Nachteil im Gegensatz zu Solarkraft und Windenergie liegt am enormen Flächenbedarf der Bioenergie. Um überhaupt Sinn zu machen und dabei zu mindest eine gewisse Rentabilität zu erzielen, geht es wie so oft um die entsprechende Menge. Und diese ist mangels verfügbarer Fläche eben nur sehr bedingt gegeben.“

Bleibt nur ein einziger positiver Punkt für Bioenergie übrig: Sie lasse sich „als Biomasse oder bereits weiter verarbeitetes Produkt, auch in größeren Mengen und bei zugleich ausreichender Energiedichte ausgesprochen gut lagern“.

Aber reicht das denn?

 

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