Schlechte Aussicht für Kaffee-Liebhaber

Trüber Ausblick am Morgen: Unser Start in den Tag ist gefährdet. Die allmorgendliche Tasse Kaffee könnte schon bald zum echten Luxusgut mutieren. In Indien nämlich frisst sich eine Käferlarve zurzeit durch die Plantagen und zerstört gleich reihenweise die Bäume, auf denen die Bohnen für den Muntermacher reifen.

Schuld daran ist der Klimawandel!

Arabica Kaffeebohnen Foto: Wikimedia CC/H.Zell

Dass die Erderwärmung alle trifft, war für viele Menschen bis dato vielleicht nur eine eher ungläubig beäugte Wahrscheinlichkeit, die Experten aus Klimatabellen und Temperarturkurven lasen. Jetzt freilich wird daraus bitterer Ernst: Immerhin ist Kaffee noch immer das beliebteste Getränk der Deutschen. 2.315 Tassen schlürfen sie pro Stunde! Wir trinken (laut Kaffee-Report 2013) fast sieben Kilogramm Bohnen pro Kopf und Jahr aufgebrüht mit kochendem Wasser. Das reicht für Platz acht in der weltweiten Kaffeetrinker-Hitliste.

Die dürren Zahlen machen aber auch die Dimension des Schreckens sichtbar, der sich darin versteckt: Die kleine weißliche Raupe bohrt mit ihrem gefräßigen Kiefer durch die Borke des Kaffee-Baums und zerstört damit unseren Lieblingstrunk! Indische Plantagenbesitzer hacken ihre Ernte um bevor sie reif ist und verbrennen die Stämme ehe sich die Larven als Käfer schlüpfen und sich noch weiter ausbreiten.

Dass es so weit kommen konnte liegt am Klima: Die Insekten fühlen sich wohl, wenn's wärmer ist. Und Kaffeetrinkern dagegen wird der Spaß vergehen, wenn die Inder ihre erwarteten Ernteausfälle auf den Preis schlagen: Dann wird das Massengetränk rar – und teuer.

So erleben wir den Klimawandel ganz direkt – und am eigenen Geldbeutel.

 

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