„Europas Humanisten fordern Europa zurück“
Am 10. September hielt Yanis Varoufakis, der ehemalige griechische Finanzmister und Gründer von DiEM25 (Democracy in Europe Movement 2025) auf der Fête de l’Humanité 2016 in Paris eine bemerkenswerte Rede unter dem Motto: “Es ist an der Zeit, dass Europas Humanisten Europa zurückfordern”.
- Foto: DiEM25/Lebowski

Letztes Jahr kam ich mit einer Nachricht von Griechenland zum Fest [Fête de l’Humanité]. Der Athener Frühling war gerade von der Troika niedergeschlagen worden, weil Europas Establishment plante, die Troika nach Paris zu bringen.
Und die Troika kam nach Paris. Das Arbeitsrecht wurde per präsidentialer Verordnung geändert. Bürgerrechte wurden eingeschränkt. Und die großartigen Menschen von Paris antworteten mit Nuit Debout. Ja, es ist wahr, Griechenland war das Versuchslabor der Menschenverachtung. Und Frankreich muss das Schlachtfeld sein, auf dem die Menschenverachtung besiegt wird.
Warum sind wir hier? Wir sind hier, weil wir Humanisten sind, in einem Zeitalter der Menschenverachtung. Wir sind hier, weil die Menschen in Frankreich ersticken. Die Griechen ersticken. Die Österreicher, die Deutschen, die Spanier, die Portugiesen ersticken. Ganz Europa erstickt. Wir sind hier, weil unsere Bevölkerung erstickt, in einem Europa, das gerade zerfällt.
[…] Ja, deswegen sind wir hier. DiEM25, die Bewegung, die mit der Zerschlagung des Athener Frühlings ihren Anfang nahm und sich nun in ganz Europa ausbreitet, ist hier. Wir sind hier mit der Entschlossenheit, jeden Preis zu zahlen, alles auf uns zu nehmen, jedem Feind der Hoffnungen auf Mitmenschlichkeit die Stirn zu bieten. Wir sind hier, um die französischen Ideale von Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit zu verteidigen, und sie mit Hoffnung, Vernunft, Vielfalt, Toleranz und natürlich Demokratie zu ergänzen.
Soweit zwei Zitate aus der Rede. Die ganze Rede gibt es unter diem25.org/manifesto-lange-version/ und im nachfolgenden Video (Englisch und Französisch):