X.Pose oder wieviel wollen wir zeigen

In den sozialen Netzwerken wimmelt es nur so von „Privatem“ ob als Textinfos oder Bilder. Über das Smartphone werden täglich Millionen Bilder und noch mehr Infos verschickt. Das Phänomen "Sexting" zum Beispiel bereitet gerade nicht nur Eltern sondern auch Lehrern arges Kopfzerbrechen. Das Kunstwort setzt sich aus "Sex" und dem englischen "texting" zusammen, was "SMS schreiben" bedeutet. Vor allem Jugendliche schießen anzügliche oder nackte Fotos von sich und anderen und verschicken sie mit dem Handy oder stellen sie ins Internet. Aber auch viele Erwachsene machen sich keine Gedanken darüber, was sie alles von sich preisgeben – sehr oft mehr, als sie eigentlich wollten.

Foto: XPose/NYU/Roy Rochlin

Dieses Problem haben die Künstlerin Xuedi Chan und eine Co-Studentin der New York University versucht zu visualisieren und das Mode-Projekt X.Pose gestartet. Hierbei handelt es sich um ein Kleid aus einem 3D Netz mit einer speziellen Folie. Unter dem Kleid befindet sich nichts weiter als nackte Haut. Sobald man mit Twitter oder Facebook im Internet unterwegs ist, wird die Folie transparent. Je größer die Netzaktivitäten sind, desto höher der Grad der Transparenz und desto mehr nackte Haut ist zu sehen.

Foto: XPose/NYU/Roy Rochlin

Ein Server und eine App sind die Grundlage für die Übertragung der Daten und die Steuerung der Transparenz. Das Kleid besteht aus insgesamt 20 separat ansteuerbaren Elementen. Die besten Ergebnisse wurden natürlich in der unmittelbaren Umgebung der New Yorker Universität erzielt. Denn hier ist das Datenaufkommen sehr hoch und die Verbindung zum Smartphone und Kleid am besten.

Das Video hat eine überdurchschnittliche Vieweranzahl erreicht und trifft die Problematik auf den Punkt. Je mehr man von sich im Internet preis gibt, desto transparenter wird man. Wie viel willst Du von dir preisgeben?

Archiv