Gefahren durch Weltraummüll auch für uns
Weltraummüll entsteht überwiegend aus künstlichen Objekten wie funktionsuntüchtige Satelliten, Raketenoberstufen und andere freigesetzte Komponenten. Viele dieser Objekte, die unseren Planeten umkreisen, bergen das Risiko, zu zerfallen oder zu explodieren und somit das Problem zu verschärfen.
Man schätzt die Anteile der Raumfahrtsrückstände in Erdumlaufbahnen auf:
- 29 000 Objekte größer als 10 cm (davon werden 23 000 regelmäßig beobachtet)
- 670 000 Objekte größer als 1 cm
- mehr als 170 Millionen Objekte größer als 1 mm
Manche dieser Schrottteile bewegen sich mit einer Relativgeschwindigkeit zu operationellen Satelliten von bis zu 56 000 km pro Stunde. „Eine Kollision mit einem 10cm großen Objekt könnte eine komplette Zerstörung mit sich bringen, ein 1cm großes Objekt einen durchschnittlichen Satelliten außer Funktion setzen oder die Abschirmung der ISS-Raumstation durchdringen, und ein 1mm großes Objekt könnte empfindliche Satellitensensoren zerstören.“ so Prof. Klinkrad, Leiter des Space Debris Office der ESA in Darmstadt.
Im April nächsten Jahres findet eine internationale Konferenz zum Thema „Weltraummüll“ statt. Die weltweit größte Veranstaltung zu diesem Thema wird sich mit den vielfältigen Gefahren für die Raumfahrt durch die wachsende Anzahl von Objekten in erdnahen Umlaufbahnen beschäftigen. Veranstaltet von der ESA, nehmen mehr als 300 Experten aus Welt daran teil. Themen sind Beobachtungstechniken, Modellierungsmethoden, Risikoanalysen, Schutz von Satelliten, Strategien zur Rückstandsvermeidung sowie Verfahrensfragen und rechtliche Aspekte. Spezielle Programmpunkte werden sich mit der aktiven Entfernung der Raumfahrtrückstände befassen; deren Ziel ist es, die Nutzbarkeit der kritischen Ressource Weltraum auch auf längere Zeit zu gewährleisten.