Europa als Vision erhalten und wieder stärken
„Technokraten gefährden die europäische Idee“, schreibt Ludwig Greven in Zeit-Online. Er hat Recht. Bei allem Bemühen, der aktuellen Wirtschaftskrise Herr zu werden, vergessen Politiker und die sie beratenden Manager, wofür Europa stand und – hoffentlich noch immer - steht: den Gedanken, nach Kriegen und Katastrophen einen Traum der Menschen von Freiheit und Chancengleichheit zu verwirklichen.
Die Krise der Währung zu überwinden ist wichtig und richtig. Was aber nicht geschehen darf ist, dass wir darüber vergessen, dass es um die Menschen in Europa und deren Schicksale geht. Es ist eine Schande, wenn sie ohne Arbeit vegetieren müssen, hungern oder sich keine Medizin leisten können. Bedeutet Europa nicht vielmehr, dass wir zuerst den Menschen helfen müssen?
Banken und Konzerne weisen noch immer Milliarden schwere Quartalsgewinne aus. Zugleich prämieren Unternehmen ihre Manager, wenn sie Menschen entlassen, um die Profite der Anteilseigner zu maximieren. Das konterkariert den europäischen Ur-Gedanken.
Nachhaltigkeit fordert auch, an die Lage der Menschen zu denken. Hoffnungslosigkeit, das sieht Greven richtig, ist kein Wegweiser in die Zukunft.
Europa, wenn es nur der Wirtschaft dient, macht wenig Sinn. Wir Europäer müssen auf die Werte pochen, die die Väter des Gedankens einst weckten: Freiheit und Gleichheit sind weit mehr als Gewinne und Rettungsschirme…