Yellow Oscars für zwei deutsche Filme

Beim diesjährigen 4. Internationalen Uranium Film Festival im Modern Art Museum (MAM) in Rio de Janeiro wurden insgesamt 13 Yellow Oscars für Filme aus 11 Ländern vergeben. Zwei davon gingen an deutsche Produktionen, an den Film "Yellow Cake: Die Lüge von der sauberen Energie" von Joachim Tschirner und an "Final Picture" von Michael von Hohenberg.

Das Uranium Film Festival ist das weltweit einzige Festival, das sich der gesamten Atomkette gewidmet hat: Vom Uranbergbau bis zum Atommüll; von Hiroshima bis Falluja und Fukushima. Die Filme kommen aus der ganzen Welt. In diesem Jahr konkurrierten 63 Filme aus 25 Ländern um den "Yellow Oscar". Das Festival möchte mit bewegten Bildern informieren und aufklären. Auf seiner Welttournee macht es auch in diesem Jahr wieder Station in Deutschland.

Michael von Hohenberg Foto: Norbert G. Suchanek

FINAL PICTURE

Der Film "Final Picture" von Regisseur Michael von Hohenberg handelt vom Leben und Sterben in den Bunkeranlagen nach einem globalen Atomkrieg. Der Film wurde 2012 komplett in Oberfranken realisiert. Drehorte waren Wunsiedel, Weißenstadt und das Militärgelände am Schneeberg. Zahlreiche Komparsen aus der Region sind im Film zu sehen.

Festivalleiter Norbert G. Suchanek: "Wir sind stolz. dass "Final Picture" an unserem Festival teilnimmt. Der Film tritt in die Fußstapfen des Hollywood-Blockbusters "The Day After" aus dem Jahr 1983." Der "Yellow Oscar" ist der erste internationale Filmpreis für Michael von Hohenberg.

 

YELLOW CAKE: Die Lüge von der sauberen Energie

Der Film "Yellow Cake" von Joachim Tschirner beginnt in Deutschland. Bis 1990 existierte in Thüringen und Sachsen der drittgrößte Uranbergbau der Welt, bekannt unter dem Namen "Deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft Wismut". Bis zur Schließung der Anlage wurden hier 220.000 Tonnen Uran (was ungefähr der Menge entspricht, die man für 32.000 Hiroshima-Bomben gebraucht hätte) in die damalige Sowjetunion geliefert, 120.000 Menschen arbeiteten hier.

Neben Deutschland hat Joachim Tschirner fünf Jahre in Namibia, Australien und Kanada recherchiert und gedreht. Die Mischung aus Leichtsinn, Profitgier und Ohnmacht seitens der Betroffenen ist überall stets die gleiche. Der Film erhielt unter anderem beim ATLANTIS Natur- und Umweltfestival 2010 den Hauptpreis "Bester Dokumentarfilm 2010".

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