Jack kämpft für über 100.000 Bäume
Jack liebt Bäume. In seinen Fotografien überzeugt der kalifornische Künstler immer wieder Freiwillige, sich massenhaft an seinen Installationen zu beteiligen. Dann umarmen sie nackt Stämme, klettern ins Geäst, räkeln sich auf Wurzeln. Jack Gescheidt, der Fotograf, Künstler und Aktivist ( The Tree Spirit Project) will auf- und wachrütteln und uns zu mehr Empathie für Bäume ermuntern.
Denn Bäume sind Lebewesen.
Und Bäume schützen Leben.
Deshalb mobilisiert Jack gegen die Abholzung von mindestens 100.000 Eukalyptus-Stämmen in der Region der San Francisco Bay (Kalifornien).
Die Sägen der Holzfäller nämlich sollen schon im Sommer auf den Oakland und Berkeley Hills kreischen und das dumpfe Hacken ihrer Äxte über den Hügeln dröhnen. Jack befürchtet, dass die Arbeiter dann nicht nur 100.000 Bäume zu Hackschnitzel häckseln: „Die Zahl ist sehr konservativ geschätzt, es können locker auch 450.000 Bäume sein, die sterben.“
Bäume helfen uns gegen den Klimawandel
Dabei sind Bäume so nützlich: Nicht nur in Zeiten des Klimawandels kommt ihnen hohe Bedeutung zu. Sie spenden Schatten und kühlen die Umgebung. Sie „ernten“ die feuchten Nebelwinde, die vom Pazifik kommen und speichern das Wasser für die ausgetrocknete Natur der US-Westküste, sie filtern Schadstoffe aus der Atemluft oder absorbieren Kohlendioxid, das sonst den Treibhauseffekt der Atmosphäre anheizt.
Geopfert werden sollen die durchwegs gesunden Bäume in Kalifornien aus Angst der Bewohner vor Waldbränden. Das ist verständlich. Die Zerstörung ist jedes Jahr groß – und wird immer dramatischer.
Gefällt werden sollen die Bäume, weil sie Eukalyptus-Stämme sind. Die brachten Menschen vor über 150 Jahren aus Australien in die USA, die Pflanzen breiteten sich dort schnell aus. Aber sie nicht nicht heimisch – und wegen ihrer ätherischen Öle im Holz vor allem leicht entzündlich. Deshalb beschlossen die lokalen US-Behörden, den Tod der Bäume.
Jack Gescheidt organisiert den Widerstand gegen die Holzfäller
Jack glaubt, es wäre billiger, sich mit anderen Mitteln vor der drohenden Feuersbrunst zu schützen: etwa Schutzzonen um die Häuser anzulegen, mehr Hydranten aufzustellen, die Kommunikation zwischen den beteiligten Helfern zu verbessern oder die immer noch weit verbreiteten Holzhäuser durch feuerfeste Bauten zu ersetzen. „All diese Maßnahmen lassen uns ebenso sicher leben“, sagt Jack Gescheidt, „und wir können uns dennoch an den Wäldern freuen.“
Deshalb sammelt er Geld für seine Baum-Rettungsaktion. Deshalb veranstaltet er Protestversammlungen.
Hoffentlich nützt seine Aktion.
Hoffentlich reicht Jack die Zeit noch.