Alamierende US-Atomwaffendoktrin 2018
Die Trump-Administration setzt auf Aufrüstung und gesteigerte Abschreckungsrhetorik.
Das geht aus dem von der Huffington Post veröffentlichten Entwurf der neuen „Nuclear Posture Review“ der Trump-Administration hervor.
Die Friedensorganisationen IPPNW und ICAN Deutschland kritisieren das neue Atomwaffenkonzept:
„Die in dem Papier dokumentierte Absicht, neue Atomwaffen mit niedriger Sprengkraft zu entwickeln, ist alarmierend. Damit wird die Schwelle für einen Atomkrieg gesenkt und ein Atomwaffeneinsatz wird wahrscheinlicher“, kritisiert Xanthe Hall, IPPNW-Abrüstungsexpertin und Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland.
Sie erinnerte daran, dass die Atombomben, die auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, auch lediglich eine „niedrige“ Sprengkraft von 12,5 Kilotonnen gehabt haben. Das reichte jedoch, um hunderttausende Menschen zu töten.
Weiterhin heißt es in dem Entwurf, dass auch auf konventionelle Angriffe mit Atomwaffen reagiert werden kann. Laut der von Präsident Obama geänderten Bush-Doktrin, sollen lediglich Angriffen mit Massenvernichtungswaffen durch die Drohung eines Atomwaffeneinsatzes abgeschreckt werden. Darüber hinaus verabschiedet sich die USA von der Abrüstungsverpflichtung und einer zeitnahen Beendigung des Wettrüstens gemäß Artikel VI des Atomwaffensperrvertrags, der seit 1970 in Kraft ist und dem lediglich Indien, Israel, Pakistan, Südsudan unbd seit 2003 Nordkorea nicht angehören.
„Die Ächtung von Atomwaffen – wie im neuen UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen vorgesehen – ist der einzige realistische Weg, diesem Wahnsinn entgegenzutreten und einen Atomkrieg zu verhindern“, erklärt Xanthe Hall abschließend.
Die finale Version des Papiers wird erst im Februar veröffentlicht. Der Entwurf wurde der Huffingtonpost jedoch vorab heimlich zugespielt. Das Pentagon lehnte jeglichen Kommentar ab. (Quelle: ICAN)
Der Entwurf der "Nuclear Posture Review" 2018 als pdf...