Nonne geht für Antiatomprotest ins Gefängnis
Amerika hat Angst vor Megan Rice: Die 84 Jahre alte Nonne vom Orden der Society of the Holy Child Jesus muss deshalb wohl für viele Jahre ins Gefängnis. Ihr Verbrechen: Sie bewies, dass US-Atomanlagen unsicher bewacht sind und kletterte aufs Gelände der Meiler von „Y 12“ in Oak Ridge (US-Bundesstaat Tennessee).
Laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau (FR) bereute die alte Dame nichts: „Ich bedaure, dass ich es nicht schon vor 70 Jahren getan habe“, zitiert die Zeitung die Aussage der Nonne Rice vor Richter Amul Thapar.

Unbeugsame Anti-Atom-Nonne erwartet Gefängisstrafe
Megan Rice war mit zwei jüngeren Aktivisten im Juli 2012 in „Y 12“ eingedrungen. Auf dem Gelände bauten US-Wissenschaftler nach dem letzten Weltkrieg an der Atombombe. Heute lagert dort laut Presseberichten hoch angereichertes und waffenfähiges Material. Atomkritikerin Rice wollte mit ihrer Aktion darauf aufmerksam machen. Dass es der Dame im Rentenalter ohne große Mühen gelang auf eines der am besten gesicherten Betriebsgelände der USA vorzudringen, loben manche Wissenschaftler. Rice habe damit Sicherheitslücken entlarvt, zitiert die Zeitung Sympathisanten der resoluten Gottesfrau.
- Megan Rice Foto: FR
Staatsanwalt Jeffrey Theodore und Richter Thapar allerdings sehen im Vorgehen der Ordensfrau aus New York ein Verbrechen. Ihr Urteil: Megan Rice ist schuldig. Nun wartet die Nonne auf ihr Strafmaß. Das will Richter Thapar heute (18. Februar) verkünden.
Vermutlich muss die aufrechte Nonne dann lange hinter schwedische Gardinen. Zwischen fünf und neun Jahre forderte die Anklage. Den Knast kennt Megan Rice allerdings schon: „40-oder 50-mal sei sie insgesamt schon festgenommen worden, sagte Rice laut FR. 1998 saß sie gar schon einmal für sechs Monate.
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