Flüchtlinge: Problem oder Chance für Europa?

Diese Frage stellte Spiegel-Online dieser Tage Kilian Kleinschmidt. Er arbeitete 22 Jahre als humanitärer Helfer für die UNO und nannte sich selbst den „Bürgermeister von Zaatari“, einem der weltweit größten Flüchtlingslager in Jordanien mit damals rund 110.000 Flüchtlingen.

Flüchtlingslager Zaatari 2014 Foto: U.S. Department of State / Wikimedia pd

Heute berät Kleinschmidt Regierungen, ist Start-up-Unternehmer in Sachen Entwicklungsarbeit und Netzwerker. Und nach wie vor geht es ihm zu aller erst um die „Würde der Menschen“.

Hier zwei Zitate aus dem sehr interessanten Interview von Hasnain Kazim:

“Wir reden das zu einer Riesenkrise, weil wir es selbst dazu gemacht haben. Wir haben uns nicht damit beschäftigt, wie wir mit einer größeren Zahl von Menschen umgehen, die zu uns kommen und unsere Unterstützung brauchen. Dabei schafft es selbst der Frankfurter Flughafen, jeden Tag mit einem Vielfachen der Menschenmenge umzugehen: Sie werden erfasst und sicherheitstechnisch geprüft. Jede Großveranstaltung kommt logistisch mit einer viel größeren Zahl an Menschen zurecht. Aber bei den Flüchtlingen stehen wir hilflos davor und reden von Krise.“

“Wir hatten einst eine Zukunftsvision für ein integriertes Europa entwickelt. Deswegen hatten wir Schengen erfunden. Aber selbst da sehen wir plötzlich Gefahren. Die Engländer halten die Polen für eine ganz große Gefahr, obwohl die ihnen dabei helfen, wirtschaftlich ganz gut dazustehen. Es geht also wirklich darum, wieder eine Vision zu entwickeln und nicht immer Gefahren, sondern Chancen zu sehen in einer Entwicklung, die wir so oder so nicht verhindern, sondern nur gestalten können. Frühere Einwanderungen nach Europa haben wir auch gut verkraftet.“

Das komplette Spiegel-Interview kann man hier nachlesen...

 

Kilian Kleinschmidt

Weil es um die Menschen geht

Als Krisenhelfer an den Brennpunkten der Welt

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