Hightech: Killer-Technologie vs Lebensretter

Der Aufschrei war groß: Tesla S-Fahrer bei Fahrt mit Autopilot getötet! Anfang Mai verunglückt Joshua Brown (40) bei Williston (US-Bundesstaat Florida). Er rast mit seinem Elektro-Sportflitzer frontal unter einen Sattelzug. Sofort entbrennt weltweit eine Debatte um die Sicherheit des autonomen Verkehrs und das führerlose Fahren.

Screenshot: Bild-Online

Browns Tod ist eine Tragödie. Die Diskussion um die neue Technologie müssen wir – mit Sicherheit – führen. Aber bitte mit dem korrekten Blick auf die Fakten. Die rückt Autor Nick Bilton in Vanity Fair zurecht: mit Statistik – während sich die Tech-Debatte über den tragischen Tod Joshua Browns echauffiert, starben zeitgleich auf den Straßen der Erde 3,287 Menschen!

 

Statistik zeigt: Autopiloten fahren sicherer als Menschen

 

Jedes Menschenleben, das im Verkehr endet, ist eines zu viel. Über den Unfall in Florida müssen wir reden: Dass etwa Autohersteller in seinen Instruktionen die Fahrer warnt, trotz Autopilot achtsam und vorsichtig zu bleiben – Brown schaute während der Fahrt aber einen „Harry-Potter“ Film. Seine Achtsamkeit galt dabei sicher weniger dem Fahren. Bilton schiebt dem Hinweis auf das eher persönliche Fehlverhalten des Drivers in Florida aber auch noch ein statistisches nach. Gemessen an den bereits zurückgelegten Fahrkilometern, sind Fahrten mit Autopiloten bislang den menschlichen Fahrern an Fehlerfreiheit überlegen. Und da die Systeme gegenseitig alle Informationen über sämtliche Ereignisse austauschen und daraus „lernen“, überflügeln sie auch hierbei die Menschen. Die müssen jeder für sich aus eigenen Fehlern die richtigen Schlüsse für künftiges Verhalten ziehen.

Viellleicht, meint Bilton, sollten die Autoproduzenten zumindest darüber nachdenken, ihre Autopiloten umzutaufen. Der Name könnte eine falsche Sicherheit suggerieren: „Auch Tempostaten hießen, als Ingenieure ihre Vorläufer in den 1950er-Jahren entwickelten noch „controlomatic“ oder „speedostat“.

Manchmal verleiten falsche Bezeichnungen eben zu falschen Handlungen...

 

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