Die Künstlerin, der Müll und das Meer

Eigentlich suchte Angela Haseltine Pozzi die Ruhe am Ufer des Ozeans. Sie fand Müllberge am Meer – und sie beschloss, daraus Kunst zu produzieren. Ihr Projekt heißt Washed Ashore. Ihre Skulpturen aus Plastik-Abfall machen das Müllproblem im Meer sichtbar. Faszinierend und schockierend zugleich.

Foto: Angela Haseltine Pozzi

Pozzi kam kurz nach dem Tod ihres Mannes: Sie wollte zum Rückzugsort ihrer Kindheit an der Pazifikküste von Oregon – und sie erschrak über die Müllmengen im Wasser und an den Stränden. Sie musste aktiv werden.

Sie war es gewohnt mit kleinen Budgets Großes zu kreieren, bündelte, was sie vom Vater – einem Museums-Direktor – und ihrer Mutter – einer Künstlerin – gelernt hatte. Pozzi schuf Müllkunst und schickt sie nun auf Tournee. In Parks und vor Museen mahnen die übergroßen Skulpturen mariner Bewohner, nicht so viel Kunststoff-Abfall achtlos wegzuwerfen!

 

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Foto: Angela Haseltine Pozzi

Neun Helfer im Team, aber Tausende Freiwillige, machten sich an das Werk. Ein Jahr lang sammelten sie an 160 Kilometer Pazifik-Stränden rund 18 Tonnen Plastik: Spielzeug, Flaschen, Textilien, Geräte, Maschinenteile oder Verpackungen. Sie reinigten sie, sie sortierten sie nach Farben und Zugehörigkeit. Sie reinigten ihre Funde. Sie bearbeiteten sie.

Dann setzte Angela Haseltine Pozzi aus den vielen Teilen ein neues Puzzle zusammen: Skulpturen von Meeres-Bewohnern, denen der menschliche Abfall im Meer das Leben erschwert oder es sogar zerstört. So entstehen Korallenlandschaften und riesige Seepferdchen, bunte Barsche oder bissige See-Teufel. Alle zusammengesteckt aus unzähligen Kleinteilen.

Eine wunderbare Ausstellung: Groß und unübersehbar. Auf Tafeln informiert die Aktions-Künstlerin über Kunsstoff-Müll und das Meer.

 

 

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