“Ein Liter Licht” erhellt die Häuser der Ärmsten
Die meisten Menschen neigen dazu, eine Wasserflasche in den Müll zu schmeißen, nachdem sie sie ausgetrunken haben. Diese Menschen realisieren jedoch nicht, dass sie ein geniales Mittel zur Beleuchtung eines Hauses wegwerfen. Dank der Idee eines brasilianischen Handwerkers, kann dieser “Müll” Licht in die Häuser der Ärmsten auf aller Welt bringen.
Wie kann sich eine Plastikflasche in eine Lichtquelle verwandeln? Die Antwort ist einfach und brillant zugleich. In das Dach des Hauses wird ein kleines Loch geschnitten und eine transparente Plastikflasche mit klarem Wasser wird hineingesteckt. Am Tag <http://de.wikipedia.org/wiki/Brechung_%28Physik%29>bricht die Wasserflasche das Sonnenlicht und verteilt es um 360 Grad im Raum. Diese “Lampen” werden für gewöhnlich in Slums und in engen Gassen installiert, wo die Beleuchtung in der Regel schlecht oder gar nicht vorhanden ist. Wenn es notwendig ist, verwenden die Bewohner am Tage elektrisches Licht, aber das Geld ist knapp und eine Wasserflasche im Sonnenlicht hat die gleiche Leistung, wie eine 60-Watt-Glühbirne. Dem Wasser Bleiche hinzuzufügen sorgt dafür, dass es sauberer und klarer ist. Jede Flasche kann bis zu fünf Jahren halten, bevor sie dank Korrosion doch auf dem Müllberg landet.
Die Erfindung verdanken wir dem brasilianischen Handwerker Alfredo Moser. Das Projekt “Ein Liter Licht” führte es später in großem Umfang in Manila ein, wo es gebrauchte Wasserflaschen benutzte, um den armen Haushalten nachhaltige, umweltfreundliche Beleuchtung zur Verfügung zu stellen. Im Gründungsjahr installierte “Ein Liter Licht” über 200.000 Flaschenlampen. Die Organisation arbeitet auf das Ziel hin, bis 2015 eine Million Häuser zu beleuchten. Das Projekt arbeitet außerdem an einer solarbetriebenen mit einer Batterie versehenen Version, die in der Nacht Licht liefert. Sie hat eine App entwickelt, welche die Installationsanleitung anbietet.
Im Jahr 2011, als das Blog Green Cupboards einen Artikel über “Ein Liter Licht” veröffentlichte, kommentierte ein Leser, dass diese Idee einen großen Unterschied in Indien machen würde.
Das ist die genialste Erfindung, die jemals gemacht wurde, und sie verdient großes Lob. Ich lebe in Indien, wo die Dörfer keine Elektrizität haben und die Menschen von Kerosinlampen abhängig sind. Sie sitzen häufig im Dunkeln, weil Kerosin Mangelware ist. Hoffentlich wird eine NGO diese Idee aufgreifen und das Leben der Dorfbewohner weniger beschwerlich machen.
Es hat einige Jahre gedauert, aber jetzt ist “Ein Liter Licht” in 15 Ländern aktiv, in Bangladesch und Kenia sowie auch Indien. Die indische Gruppe von “Ein Liter Licht” beschäftigt in den großen Städten wie Mumbai, Bangalore und Hyderabad Freiwillige. Ein Beitrag der Facebookseite “Liter of Light – Bangalore” ruft die Menschen dazu auf, gebrauchte Wasserflaschen lieber an die Organisation zu spenden, als sie in den Müll zu werfen.
Bitte werfen Sie diese Cola-Flaschen nicht weg. Kontakieren Sie uns und wir werden einen Weg finden, sie vom nächstmöglichen Ort abzuholen.
Pollinate Energy, eine andere NGO, die Produkte aus erneuerbaren Energien für indische Slums entwickelt, gratulierte dem Team von “Ein Liter Licht” kürzlich bei Twitter für seine gute Arbeit.
Ihr leistet großartige Arbeit!
Andere NGOs, wie Sanskar India Foundation and Labour Education and Research Network (LEARN), arbeiten mit “Ein Liter Licht Indien” zusammen, um die Wirkung, die diese Flaschen auf das Leben der Nutzer haben, zu verstärken. Die Arbeit der Freiwilligen ist das Herzstück von “Ein Liter Licht.” Ein Freiwilliger in Bangalore, Tripti, erklärt, was die Gruppe antreibt:
Wir können es kaum erwarten, mehr Menschen zu helfen und die Stadt in Zusammenarbeit mit gleich denkenden Organisationen, die sich unserer grünen Bewegung anschließen wollen, zu erhellen.
Facts About India berichtet, dass 288 Millionen Inder keinen Zugang zu Elektrizität haben. Eine innovative Lösung, wie “Ein Liter Licht”, könnte die Folgen der fehlenden Energie abschwächen und gleichzeitig den Plastikmüll einer guten Verwendung zuführen.
Autor: Alka Übersetzung: Katrin Zinoun
Übrigens, auch in Deutschland gibt es eine "Licht-Initiative": Der Verein solarprojekt-freilassing e.V. hat sich des Problems angenommen und mithilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) eine umwelt- und gesundheitsschonende Alternative entwickelt: die mobile Solarlampe SOLAR 2000-LED. Nähere Infos hier und bei der DBU