Deutsches Geld für Kriege im Nahen Osten
Dirty Profit: Offenbar unbeeindruckt von Tod, Flucht und Vertreibung in aktuellen Kriegsgebieten, haben deutsche Banken und Investoren in den vergangenen drei Jahren hohe Geldsummen in Rüstungskonzerne gepumpt, die den Nahen und Mittleren Osten massiv aufrüsten und insbesondere den Krieg im Jemen befeuern.
Zu diesem Ergebnis kommt die nun veröffentlichte Studie Dirty Profits – Unser Geld für Rüstungsexporte in Kriegs- und Krisengebiete der Menschenrechtsorganisationen Facing Finance und urgewald: 10 von 17 untersuchten deutschen Banken sowie alle 4 untersuchten deutschen Vermögensverwalter sind an Rüstungsexporteuren beteiligt, die Länder beliefern, die gegen den Jemen Krieg führen.
Die untersuchten Banken unterstützten die Rüstungsfirmen im Zeitraum 2015 – 2017 mit über 9 Milliarden Euro in Form von Krediten und ausgegebenen Anleihen.
Zu den größten Finanziers zählen die
Zu den geförderten Unternehmen zählen
„Gerade konventionelle deutsche Banken haben offensichtlich seit Jahren und trotz der bekannten katastrophalen humanitären Lage im Jemen kein Problem damit, Rüstungsfirmen zu finanzieren, die den dortigen Krieg kontinuierlich mit Waffenlieferungen befeuern“, kritisiert Thomas Küchenmeister, geschäftsführender Vorstand von Facing Finance.
Die Studie zeigt außerdem, dass einige der beliebtesten Publikumsfonds in Deutschland heute sogar in deutlich mehr Rüstungsfirmen investieren als noch vor drei Jahren.
Barbara Happe, Rüstungsfinanzexpertin bei urgewald, kommentiert: „Die großen deutschen Fondsgesellschaften wollen trotz der öffentlichen Debatten offenbar weiterhin von steigenden Aktienkursen der Rüstungsbranche profitieren. Leider schließen auch die Fondsgesellschaften von Sparkassen und Volksbanken Geschäfte mit dem Krieg nicht aus. Die Kehrseite dieses vermeintlichen ‚Renditewunders‘ ist eine stetig steigende Zahl von Toten und Verletzten in den Kriegs- und Krisenregionen dieser Welt“.
urgewald und Facing Finance fordern von den Finanzdienstleistern klare und transparente Ausschlusskriterien für die Finanzierung von und Investitionen in Rüstungsunternehmen, die in Krisen- und Kriegsregionen oder an menschenrechtsverletzende Regime liefern.
Der Text stammt aus unserer Medienkooperation mit Presenza. Sie können ihn hier im Original lesen.