FBI soll gegen EPA-Chef ermitteln

In den USA ziehen die Demokraten die Daumenschrauben bei EPA-Chef Scott Pruitt fester: Im Repräsentanten-HAus schrieb der Abgeordnete Don Beyer ans FBI und forderte die Behörde auf, gegen Pruitt zu ermitteln - wegen krimineller Machenschaften und ethischer Verfehlungen im Amt.

Foto: Gemeinfrei

12 Anhörungen überstand der Republikaner und Vertraute Donald Trumps bislang in seiner erst kurzen Amtszeit schadlos. Das berichten Grist Magazine und Mother Jones in einem gemeinsamen Text. Nun soll sich Pruitt gegen Korruptionsvorwürfe im Amt als höchster Umweltschützer der USA rechtfertigen

Pruitt soll Umweltamt zur persönlichen Bereicherung ausnutzen

Die Liste der Vorwürfe liest sich spannend: Pruitt soll etwa sein Amt dafür genutzt hahben, um seiner Ehefrau einen Job zu verschaffen.

Der Jurist und ehemalige Generalestaatsanwalt von Oklahoma Pruitt soll zudem zu weit unter dem üblichen Marktpreis in eine Mietshaus eines Energie-Lobbyisten eingezogen sein.

Bei zahlreichen Vorfällen werfen die abgeordneten Pruitt vor, seine Position "zur privaten Bereicherung" ausgenutzt zu haben.

Übrigens laut DailyKos hat am letzten Freitag die Richterin des US-Bezirksgerichts, Beryl Howell, angeordnet, dass die EPA die Beweise vorlegen muss, auf die sich Pruitt stützt, wenn er behauptet, Menschen würden den Klimawandel nicht vorantreiben. Das könnte eine größere Herausforderung sein, denn natürlich gibt es keine guten Beweise dafür. Zumindest keine die, vor Gericht Stand halten.

Einer sieht das jedenfalls ganz entspannt: Tabak-Lobbyist und ehemaliger Kolumnist bei Fox News Steven Milloy schlug auf Twitter vor, dass Heartlands Klimabericht der Beweis sei, den Pruitt für den Richter brauche.

Das Heartland Institute in Chicago ist eine konservative und libertäre Denkfabrik, die sich vor allem dem Abbau von Umwelt-, Gesundheits- und Klimaschutzvorschriften verschrieben hat und unter anderem von der Tabak- und Erdölindustrie finanziert wird. Heartland hatte 2013 den 1200-seitigen "NIPCC-Bericht" ("Nongovernmental IPCC") herausgegeben, der den erwarteten Deutungen des Uno-Klimarates IPCC widersprechen sollte. Während Hunderte Wissenschaftler dem Uno-Klimabericht zuarbeiteten, publizierten die Lobbyisten lediglich Kritiken.

 

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