Marsch für Gerechtigkeit nach Istanbul

Nach 425 Kilometern in drei Wochen ist der "Marsch der Gerechtigkeit" in Istanbul angekommen. Mehr als eine Million Menschen haben an der Schlußkundgebung im Stadtteil Maltepe teilgenommen.

Screenshot: Video tagesschau.de

Der türkische Oppositionsführer der Republikanischen Volkspartei CHP Kemal Kilicdaroglu war seit dem 15. Juni zu Fuß von Ankara nach Istanbul marschiert. Zehntausende hatten ihn auf seinem Weg dort hin begleitet.

Anlass für Kilicdaroglus Marsch war die Inhaftierung des CHP-Parlamentsabgeordneten Enis Berberoglu, der zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde und in einem Gefängnis in Maltepe einsitzt. In seiner Rede forderte der Oppositionsführer die Freilassung aller nach dem Putschversuch inhaftierten Politiker und Journalisten. Auch forderte er die Aufhebung des Ausnahmezustands in seinem Land und die Rehabilitierung zu Unrecht verfolgter Staatsdiener und Akademiker.

Die Kundgebung fand unter hohen Sicherheitsvorkehrungen statt. Auch der Marschstrecke wurde, nachdem sich immer mehr Menschen anschlossen, weiträumig für den Verkehr gesperrt. Auch soll Ministerpräsident Binali Yildirim die Sicherheit der Abschlusskundgebung garantierte haben, sofern die CHP nach der Kundgebung ihren Protest beende. Zu Ende aber wird der Protest wahrscheinlich nicht sein, denn CHP-Anhänger vergleichen Kilicdaroglu schon mit Ghandi und die türkische Opposition fasst neuen Mut.

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