Bittere Ernte - Preis des billigen Kaffees
Seit 1850 ist Kaffee Volksgetränk der Deutschen. Damals war er ein Luxusprodukt, heute überbieten sich die Supermärkte mit Billigangeboten. 2010 trank jeder Bürger durchschnittlich 500 Tassen – mehr als Wasser oder Bier. Doch wer zahlt den Preis für unseren billigen Kaffee?
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Die Reportage des NDR Autor Michael Höft geht dieser Frage nach und kommt zu den zu erwartenden Ergebnissen. In Brasilien wollte er herausfinden, unter welchen Bedingungen die Arbeiter auf den Plantagen unseren Kaffee ernten und wie viel Chemie auf die Pflanzen gesprüht wird. Er traf kranke Arbeiter und ihre kranken Kinder.
Bis zu zehn verschiedene Chemikalien waren noch nach seiner Rückkehr in den mitgebrachten Kaffeebohnen nachweisbar. Aber jedes einzelne Pestizid blieb unter dem zulässigen Höchstwert und für den Cocktail gibt es keine Bestimmungen – wohl bekomms! Nach der Röstung ist so gut wie alles weg; zumindest nicht mehr nachweisbar. Die Kaffeeröster lehnen jeden Kommentar ab. Nur auf einer Bio-Plantage erlebte der NDR Autor eine positive Überraschung.
Der Chefredakteur der Zeitschrift "Öko-Test", Jürgen Stellpflug, rät in einem NDR-Interview Verbrauchern deshalb dringend zu Bio- und Fairtrade-Produkten.
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