Schon wieder Streit um Weltklimabericht
Neuer Weltklimabericht fördert schon wieder Streit: Noch ist auf dem fast 50 Seitenpapier des Weltklimarats (IPCC), das als Executive Summery vor allem Politikern einen raschen Überblick verschaffen soll, wenn sie jetzt die Konsequenzen daraus beraten müssen, noch kaum die Tinte getrocknet, da bricht das Donnerwetter um Inhalt und Interpretation schon wieder auf alle nieder. Diesmal ist der britische Umweltökonom Richard Tol das Enfant terrible.
Mit lautem Getöse tritt er aus dem Wissenschaftler-Gremium aus. Er wolle, begründet er, den Alarm-Ton des Berichts nicht weiter mit tragen.
Kritik: Bericht vernachlässigt Chancen des Klimawandels
Der Skandal um den Klimabericht geht damit in die nächste Runde, ehe er im April in Berlin it dem 3. Teil dann erst vollständig auf dem Tisch liegen soll: Statt über „Anpassung, Folgen, Verwundbarkeit“ des Klimawandels nachzudenken, liefern sich die im japanischen Yokohama versammelten Wissenschaftler und Politvertreter Wortgefechte darüber, ob der Bericht die Risiken und Chancen der Veränderungen des Weltklimas gleichermaßen beschreibt und sie vor allem auch gleichwertig beurteile – Richard Tol zumindest ist da anderer Ansicht: Er will mehr auch über die möglichen Chancen sprechen.
Der Bericht beschreibt in der Tat kein Schönwetterthema. Konflikte, Hungersnöte oder Überflutungen – mit all ihren schrecklichen Folgen für alle Bewohner der Erde – sehen die Wissenschaftler aus aller Welt auf die Menschheit zukommen. „Zwar gibt es dem Report zufolge noch Möglichkeiten, sich auf die Risiken infolge des globalen Klimawandels einzustellen. Eine Anpassung funktioniere aber nur, wenn die Erderwärmung deutlich gebremst werde“, zitieren die Kollegen der Zeit, „Sonst werde es schwierig.“
Klimawandel: Konsequenz für Politik wird in Berlin vorgestellt
Allerdings wird die Bekämpfung des Temperaturanstiegs der Atmosphäre und dessen Folgen Billionen verschlingen. Schon jetzt gibt es unser aller Überleben nicht mehr zum Nulltarif, dafür hat die Menschheit den Planeten zu sehr überstrapaziert und seine Millionen Jahre währende Regenerationsfähigkeit schändlich überreizt. Wohl auch deshalb scheint es nur konsequent, dass der 2. Part des Klimaberichts diesmal seine Betonung auf die Themen Dürren, Überflutungen und veränderte Krankheitsrisiken legt und dafür mögliche Handlungsalternativen aufzeigt. Mögliche Lösungen aus dem Klimadilemma soll dann ohnehin erst der 3. Teil aufzeigen. Den veröffentlichen die beteiligten Experten Mitte April in der deutschen Hauptstadt.
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